Salzburg - Beim Zusammenstoß eines Regionalzuges mit einer Gleisbaumaschine bei der Einfahrt zum Bahnhof Zell am See im Salzburger Pinzgau sind am Mittwochabend insgesamt 16 Menschen verletzt worden, drei darunter schwer.

Der entstandene Schaden beträgt alleine für die ÖBB rund vier Millionen Schilling, auch die Gleisstopfmaschine, die einer Privatfirma gehört, wurde schwer beschädigt. Die Erhebungen über die Ursache des Unglücks durch ÖBB-Experten und Gendarmerie sind noch nicht abgeschlossen.

50 Fahrgästen im Zug

Das Unglück ereignete sich nach Angaben des ÖBB-Sprechers Johannes Gfrerer um 19.18 Uhr. Der mit rund 50 Fahrgästen besetzte Regionalzug, ein so genannter Salzach-Sprinter, war im eingleisigen Baustellenbereich mit 50 km/h von Saalfelden kommend unterwegs. Auf einer Weiche knapp vor dem Bahnhof befand sich die Maschine, weil an der Weiche Arbeiten durchgeführt wurden. Der 37-jährige Lokführer leitete zwar noch eine Notbremsung ein, unmittelbar danach prallte aber der rund 250 Tonnen schwere Zug auf die Gleisbaumaschine auf.

Verletzte

Der 41-jährige Führer der Gleisbaumaschine aus Wels (OÖ) sowie zwei Fahrgäste des Regionalzuges erlitten laut Gendarmerie schwere Verletzungen, 13 weitere Personen wurden leicht verletzt, daunter auch der Lokführer des Salzach-Sprinters. Insgesamt waren 55 Feuerwehrleute, 43 Rot-Kreuz-Helfer, sieben Ärzte, 16 Gendarmen und drei Beamte der Bezirkshauptmannschaft im Einsatz. Der Einsatzleiter, Katastrophenreferent Kurt Reiter, betonte gegenüber der APA, dass bereits 45 Minuten nach dem Unglück alle Verletzten versorgt und in die Spitäler eingeliefert waren.

Ursachensuche

Über die Ursache des Unglücks lagen noch keine Angaben vor. Eine rund zehnköpfige Kommission der ÖBB und Kriminalisten sind noch bei den Erhebungen. Einige Beteiligte konnten noch nicht befragt werden, deren Aussage sei aber wichtig, so Gfrerer zur APA. Die Ärzte genehmigten eine Befragung heute Nachmittag. Die Angaben des Sprechers der Bezirkshauptmannschaft, Franz Michl, im ORF, wonach eine falsch gestellte Weiche Schuld am Unfall gewesen sein könnte, wies Gfrerer jedenfalls als "Spekulation" zurück.

Neben der Befragung der Mitarbeiter sei auch die Auswertung der Fahrtenschreiber und Aufzeichnungen der Signalanlagen noch nicht abgeschlossen. Ob heute noch ein Ergebnis über die Unfallursache präsentiert werden kann, könne derzeit noch nicht gesagt werden, betonte der Sprecher der ÖBB.

Der Zugverkehr war bis heute um 9.19 Uhr unterbrochen. Die lange Sperre war hauptsächlich wegen der Arbeiten der Ermittler notwendig, die Aufräumungsarbeiten hätten nach Angaben Reiters früher beendet sein können.(APA)