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Rote Blutkörperchen aus Spenderblut bilden die Ausgangsbasis des Pulvers
Dieses Blut wird hergestellt, indem aus den roten Blutkörperchen von Spenderblut ein Pulver hergestellt wird, das sich mehrere Jahre lang aufbewahren lässt. Bei Bedarf - etwa bei einem Verkehrsunfall - wird das Pulver mit Flüssigkeit angerührt und kann dem Patienten ohne vorherigen Blutgruppentest zugeführt werden. Das erspart enorm viel Zeit.
Dieses Blut nach dem Packerlsuppen-Prinzip wurde von Wissenschaftern in den Vereinigten Staaten entwickelt - mit Unterstützung der Nasa, die seit langem ein Interesse an lagerfähigem und gewichtsreduziertem Blutersatz hat: Übergepäck ist in der bemannten Raumfahrt verboten.
Das Pulverblut wurde bisher an acht Patienten in Stockholm getestet. "Es hat kein Anzeichen dafür gegeben, dass das Blut abgestoßen wird", sagte der Leiter des Experiments, Bengt Fagrell, der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Aus ethischen Gründen würden derzeit Blutkörperchen von menschlichem Blut zur Herstellung des Pulvers verwendet - möglich sei dies aber mit Blut von jedem Säugetier, "wie zum Beispiel Blut von der Kuh".
Ganz so euphorisch wie der Stockholmer Klinikchef LaFolie ist Paul Alexander Kyrle, Chef der Abteilung für Hämatologie an der Wiener Uniklinik, jedoch nicht: Denn "von wirklichem Kunstblut ist man noch sehr weit entfernt". Bei dieser in de USA entwickelten und in Schweden eingesetzten Methode handle es sich um eine neue Form von Konservierung, bei der dem Blut Flüssigkeit entzogen werde.