Bild nicht mehr verfügbar.

Drei Personenzüge von Graz nach Wien und Budapest hatte zwischen 30 und 60 Minuten Verspätung, in der Nacht auf Freitag fielen rund 20 Güterzüge aus oder wurden später abgefertigt

Foto: APA/Jaeger
Graz - In der Steiermark ist es am Freitagmorgen sowie in der Nacht zu Ausfällen von Zügen wegen des Überstundenboykotts der ÖBB-Angestellten gekommen, so der steirische Landessekretär der Eisenbahnergewerkschaft, Fritz Ploner. Drei Personenzüge von Graz nach Wien und Budapest hatte zwischen 30 und 60 Minuten Verspätung, in der Nacht auf Freitag fielen rund 20 Güterzüge aus oder wurden später abgefertigt.

Die Morgenzüge von Graz nach Wien bzw. über die Ostbahn nach Budapest fuhren rund eine Stunde verspätet ab. Ein Regionalzug von Spielfeld in der Südsteiermark nach Graz fuhr am frühen Morgen überhaupt nicht ab. Mit einer Zunahme der Zugs-Ausfälle wird aber eher nicht gerechnet. Durch den Streik der italienischen Eisenbahner fielen weniger Zuggarnituren von und nach Italien an, das mache personelle Kapazitäten frei, so Ploner.

Dementi

Die Unternehmensführung der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hat am Freitag erneut dementiert, dass es zu Fahrplanbeeinträchtigungen gekommen sei. "Es hat heute Morgen sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr keine Boykott-bedingten Ausfälle gegeben, sagte Unternehmenssprecher Andreas Rinofner.

Im Personenverkehr sei lediglich ein Zug von insgesamt täglich 3.500 am Freitag Morgen verspätet unterwegs gewesen, dies jedoch "hochwahrscheinlich schneebedingt". Im Güterverkehr stünden derzeit 18 Züge außerplanmäßig auf der Strecke - dies jedoch, weil die Züge von den italienischen Bahnen wegen des Generalstreiks nicht übernommen würden, sagte Rinofner.

"Trauerzug"

Bei einer Demonstration in Graz führten rund 80 Eisenbahner einen "Trauerzug" in die Landhausgasse, wo sie die ins Landtagsgebäude eilenden Mitglieder der Bundesregierung mit Infomaterial, Trillerpfeifen und einem "Modellzug in einem Sarg" erwarteten. "Verkehrsminister Hubert Gorbach hat uns schon bei unserer Demo bei der Eröffnung des Leobener Hauptbahnhofs keines Blickes gewürdigt, heute ist er überhaupt nicht da", klagte Landessekretär Ploner.

Die protestierenden Eisenbahner hatten im Herzen der Grazer Altstadt mit Platzproblemen zu kämpfen: Im nahen Congress tagten die Verteidigungsminister der mitteleuropäischen Militärinitiative CENCOOP, gegen die auch eine Demo angekündigt war und deshalb umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen der Exekutive nach sich zog.(APA)