75 Prozent sagen demnach, dass "die Österreicher eine Nation sind". 19 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass "die Österreicher beginnen, sich als Nation zu fühlen". Lediglich fünf Prozent meinen, dass die Österreicher "keine Nation" seien.
Gleichzeitig zeigt die Studie eine steigende emotionale Distanz zu Deutschland. Auf die Frage, mit welchem Nachbarland Österreich die größte innere Verbundenheit aufweise, nannten zwar 62 Prozent Deutschland. 1998 waren es allerdings noch 78 Prozent gewesen. Ungarn hat im gleichen Zeitraum von sieben auf 17 Prozent zugelegt, Italien von einem auf fünf Prozent.
Die Beziehungen mit Deutschland stuften zwölf Prozent als "sehr gut" und 66 Prozent als "ziemlich gut" ein, jene mit Ungarn 28 Prozent als "sehr gut" und 62 Prozent als "ziemlich gut".
Im Sympathieranking der Nachbarländer rangiert die Schweiz mit 93 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Ungarn und Italien mit je 87 Prozent und Deutschland mit 81 Prozent. Auf dem fünften Platz landete Slowenien mit 78 Prozent, gefolgt von der Slowakei (58 Prozent) und schließlich Tschechien (50 Prozent). 1994 hatte Deutschland noch den zweiten Platz eingenommen.
Peter Ulram von Fessel-Gfk spricht von einem "längerfristigen Distanzierungsprozess vom ,großen Bruder'". Grund dafür seien die Haltung Deutschlands in Sachen Sanktionen, die negative Einschätzung der wirtschaftlichen und politischen Situation im Nachbarland.
Was Österreichs Gewicht in der EU anbelangt, sprechen sich 91 Prozent der Österreicher dafür aus, dass künftig jedes Land einen Kommissar stellen soll, alle Kommissare gleichberechtigt und über ein Stimmrecht verfügen sollen.