Teheran - Iran hat den Vereinten Nationen erstmals eine Liste im Land verhafteter mutmaßlicher El-Kaida-Mitglieder übergeben. Das Schreiben an den UN-Sicherheitsrat umfasse 225 Namen, berichteten iranische Medien am Samstag unter Berufung auf die offizielle Nachrichtenagentur Irna. 78 der Genannten seien bereits an ihre Herkunftsländer ausgeliefert worden, meldete Irna demnach unter Berufung auf die iranische UN-Vertretung in New York. Auf einer weiteren Liste seien 147 Verdächtige verzeichnet, gegen die Verfahren liefen.

Iranische Sicherheitskräfte hinderten während des US-Angriffs auf Irak rund 400 mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder am Eindringen in Iran, wie Irna weiter meldete. Zwischen Oktober 2002 und April 2003 seien zudem mehr als 2300 illegale Einwanderer aufgegriffen worden; auch deren Namen wurden der UNO demnach mitgeteilt.

Keine Angaben über die Identität der bisher Festgenommenen

Die Regierung in Teheran hatte bisher angegeben, in den vergangenen zwei Jahren rund 500 mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder oder Anhänger festgenommen zu haben. Unter ihnen seien einige Führungsmitglieder des Terroristennetzwerks. Angaben über ihre Identität wurden jedoch nicht gemacht. Neben dem aus Saudi-Arabien stammenden Sohn des El-Kaida-Chefs Osama bin Laden, Saad bin Laden, soll auch der ursprünglich kuwaitische Sprecher der Terrorgruppe, Suleiman Abu Ghaith, in iranischer Haft sein, wie Medien in Saudi-Arabien und Diplomaten spekulierten.

Auch die Nummer zwei des Terroristen-Netzwerkes, Aiman el Sawahiri, wurde bereits in Iran vermutet. Ob ihre Namen auf der an die UNO übermittelten Liste standen, wurde nicht bekannt. (APA/AFP)