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Kundgebungsteilnehmer vor dem NATO-Hauptquartier als Arnold Schwarzenegger und George W. Bush maskiert

Foto: Reuters/Herman
Brüssel - Bei einer Demonstration gegen Atomwaffen vor dem NATO-Hauptquartier in Belgien sind am Samstag mehr als 500 Kundgebungsteilnehmer vorübergehend festgenommen worden. Nach Angaben der Organisatoren gelang es 55 Demonstranten, die Absperrungen zu überwinden und bis auf das Gelände des Hauptquartiers in Mons bei Brüssel vorzudringen. Eine Polizeisprecherin nannte hingegen die Zahl von 32. Die Polizei setzte unter anderem Wasserwerfer ein, um weitere Demonstranten davon abzuhalten, das Gelände des Hauptquartiers über den Haupteingang zu betreten.

Insgesamt sei die Demonstration friedlich verlaufen; es habe keine gewaltsamen Ausschreitungen gegeben, teilte die Polizei weiter mit. Die festgenommenen Demonstranten wurden im Laufe des Tages wieder auf freien Fuß gesetzt. Rund 2200 Polizisten und Sicherheitskräfte waren im Einsatz gewesen, um die Demonstration vor dem NATO-Sitz unter Kontrolle zu halten. Die rund 1000 Demonstranten warfen der NATO vor, Vorbereitungen für den Einsatz von Nuklearwaffen zu treffen.

"Mini-Nukes"

Die US-Regierung will Forschungen über kleine taktischer Atomwaffen anstellen und damit das seit zehn Jahren geltende Verbot der "Mini-Nukes" aufzuheben. Laut Pentagon könnten Bunker brechende Waffen dieses Typs versteckte Massenvernichtungswaffen zerstören. Kritiker warnen vor einem neuen nuklearen Rüstungswettlauf.

Das seit 1993 geltende Verbot bezieht sich auf Atomwaffen mit einer Sprengkraft von bis zu fünf Kilotonnen. Das enspricht einem Drittel der Gewalt der Hiroshima-Bombe, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehr als 100.000 Menschen tötete. Hardliner in Washington dringen schon seit langem auf die Entwicklung von "Mini-Nukes", in denen sie eine wirksame Waffe gegen "Schurkenstaaten" und Terrorgruppen sehen. (APA/AP)