Hamburg - Der Schriftsteller Martin Walser (76) sieht die zahlreichen neuen Biografien deutscher Prominenter als Grundlage für ein eigenes neues Werk. Er habe festgestellt, "dass solche Biografien ringsum aufblühen, und da habe ich mir gedacht, jetzt müsste man mal eine Musterbiografie dieser Art schreiben", sagte Walser dem "Hamburger Abendblatt". "Alle Bohlens, alle Effenbergs, alle Borisse - und das in einer strahlenden Selbstüberschätzungsmusterbiografie." Er habe sich vorgenommen, alle diese Bücher zu lesen, "wenn ich so weit bin". "Die fast naturgegebene Selbstüberschätzung solcher Trivialbiografien von Leuten, die stilistisch nicht auf der Höhe ihrer eigenen Wichtigkeit sein können, kann schon interessant sein", meinte der Autor. Walser dementierte zugleich Berichte, wonach er Dieter Bohlens neues Buch "Hinter den Kulissen" bereits gelesen und für ausgezeichnet befunden habe. Doch er habe auch nichts gegen Bohlen: "Der gehört genauso zur Zivilisation wie eine neue Autobahn." (APA/dpa)