London - Die katholische Untergrundorganisation IRA hat nach einem Medienbericht in der vergangenen Woche mehr als hundert Tonnen Waffen vernichtet. Gewehre, Sprengstoff, Mörsergranaten, Maschinengewehre und selbst Boden-Luft-Raketen seien zerstört worden, zitiert das britische Magazin "Observer" (Sonntagsausgabe) einen ranghohen irischen Polizeibeamten. Dies entspreche ungefähr einem Drittel der gesamten Waffenbestände der Irisch-Republikanischen Armee (IRA). Die Zahl sei möglicherweise noch untertrieben, sagte der Beamte unter Verweis auf Geheimdienstberichte demnach weiter. Die meisten Waffen habe die IRA Mitte der 80er Jahre aus Libyen nach Nordirland geschmuggelt.

Protestanten beraten am nächsten Mittwoch

Der Chef der internationalen Entwaffnungskommission für Nordirland, John de Chastelain, hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass die IRA zum dritten Mal Waffen in größerem Umfang unschädlich gemacht habe. Details wollte er unter Verweis auf ein Abkommen mit der IRA nicht nennen. Daraufhin weigerte sich der Protestantenführer David Trimble, sich an einer Allparteienregierung mit dem politischen Arm der katholische Untergrundbewegung, Sinn Fein, zu beteiligen. Stattdessen rief er für kommenden Mittwoch die Delegierten seiner Ulster Unionist Party (UUP) zu Beratungen über die Lage zusammen. (APA)