Auf 1000 bis 3000 Kämpfer schätzt das Pentagon die Zahl dieser Terroristen, von "mehreren Hundert" Männern, die in den Irak eingereist sind, sprechen die Ermittler, die sich durch die Trümmer der jüngsten Bombenanschläge arbeiten. Weil das Netz mutmaßlicher Al-Kaida-Mitglieder im Irak für die US-Besatzung und ihre Geheimnisüberbringer offenbar noch undurchdringbar ist, treten die Amerikaner mit gänzlich widersprüchlichen Einschätzungen hervor. Die Anschläge vom Montag seien das Werk von "Ausländern", versicherte US-General Mark Hertling in Bagdad. Der Kommandeur der Vierten US-Infanteriedivision in Tikrit, Raymond Odierno, sieht dagegen nur einen "sehr, sehr kleinen Prozentsatz ausländischer Kämpfer"; "ich habe herausgefunden, dass es Iraker nicht mögen, wenn Leute aus anderen Ländern in irakischen Angelegenheiten herumstochern. Sie mögen hier keine Iraner, sie mögen keine Syrer, sie haben wirklich gern die Vorstellung, dass ihre eigenen Leute an diesen Sachen beteiligt sind."
Syrien, der Iran und Saudi-Arabien gelten dennoch als potenzielle Herkunfts- oder Transitländer der Al-Kaida-Terroristen im Irak. Halboffizielle oder selbst ernannte Geheimdienstexperten behaupten, die Route über die syrische Grenze sei der "meist benutzte Korridor" nach Bagdad und der Flughafen von Damaskus eine regionale Drehscheibe für die internationale Islamistenkoalition aus Zentralasien, Tschetschenien oder dem Balkan. Attentäter sollen auch aus den Palästinenserlagern im Libanon und in Syrien kommen, Saddam Hussein die Stammeschefs im syrischen Grenzgebiet jahrelang finanziell unterstützt und an sich gebunden haben.