Die "Dringlichkeit" der Prüfung begründete Parnigoni mit der vom Innenministerium vorgestern bekannt gegebenen Neuausschreibung. Dazu komme, dass die ursprünglich geplante Betreiberfirma master-talk durch ein anderes Firmenkonsortium übernommen werden solle. Es sei zu befürchten, dass dadurch das "Chaos prolongiert" werde.
Nachzuprüfen
Parnigoni führte im wesentlich fünf Bereiche an, die der Rechnungshof zu prüfen habe. So sei zu klären, warum das technische Beratungsunternehmen Austroconsult mit der Ausarbeitung eines Vertragsentwurfes zwischen Innenministerium und master-talk beauftragt worden sei. "Das hat zum Scheitern beigetragen", zeigte sich Parnigoni überzeugt. Auffällig sei auch, dass durch die Vergabe an master-talk das Budget des Innenministeriums mit mehreren 100 Mio. Euro belastet worden wäre, das Finanzministerium aber nicht eingeschaltet worden sei.
Weiterer Kritikpunkt: Sowohl Verteidigungs- als auch Wirtschaftsministerium seien ohne deren Wissen in den Vertrag mit master-talk einbezogen worden. Schließlich seien mit master-talk auch Vereinbarungen getroffen worden, die in Landeskompetenzen eingreifen würden. Eine entsprechende 15a-Vereinbarung mit den Ländern habe es aber nie gegeben. Zu klären seien natürlich auch die von master-talk angeführten Gründe, die dann zur Aufkündigung des Vertrages geführt haben.