Wien - Der Chef der Eisenbahner-Gewerkschaft (GdE), Wilhelm Haberzettl, schießt sich im Streit um die in Begutachtung befindliche ÖBB-Reform auf den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) ein.

„Tatsache ist, dass es vor allem um die Erfüllung der Wünsche von Jörg Haider geht. Der von ihm verlangte sündteure Koralmtunnel ist nach der Aufspaltung (der ÖBB in eine Holding, Anm.) garantiert, weil die ÖBB beim Bau von Neuprojekten nur mehr marginal mitzureden haben“, so Haberzettl gegenüber der morgigen Ausgabe der Info-Illustrierten News.

"Pfeilgerade in einen Konflikt“

Für Haberzettl steuert die Regierung „pfeilgerade in einen Konflikt“, schließlich wolle die Koalition aus ÖVP und FPÖ „mit dem Eingriff in privatrechtliche Verträge ein Exempel statuieren". Und seine Antwort darauf fällt unmissverständlich aus: „Dann wird es einen Streik und einen riesigen Arbeitskonflikt geben.“

Bisher war die GdE mit ihren Protestmaßnahmen allerdings wenig erfolgreich. Der seit Monatsbeginn laufende Überstundenboykott insbesondere der Lokführer hat nach Gewerkschaftsangaben bis heute kaum Auswirkungen auf den Personenverkehr. Allerdings würden alle personellen Kapazitäten durch die ÖBB-Führung ausgenützt, selbst Ausbilder würden nun wieder im Führerstand sitzen. Beim Güterverkehr soll es massive Rückstellungen geben und die Werkstätten würden nur mehr sehr eingeschränkt arbeiten. (APA)