München - Der ADAC hat gravierende Sicherheitsmängel bei Busreisen festgestellt. Bei Tests auf 35 solcher Fahrten fiel jede fünfte mit schweren Defiziten durch, wie der ADAC mitteilte. Häufigste Mängel

Die häufigsten Mängel waren demnach Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten, überhöhte Geschwindigkeiten, fehlende Sicherheitshinweise und eine mangelhafte Notfallausbildung. Nur die wenigsten Lenker hätten zudem eine spezielle Sicherheitsausbildung wie etwa ein Fahrertraining besucht, kritisierte der Automobilclub. Sicherheitsgurte in den Bussen seien häufig nicht benutzt und die Fahrgäste auch nicht zum Anschnallen aufgefordert worden.

Gütesiegel für Busreisen gefordert

Der ADAC ließ seine Tester vor dem Hintergrund der zahlreichen schweren Busunglücke in den vergangenen Monaten im August und September an Fahrten im Im- und Ausland teilnehmen. ADAC-Präsident Peter Meyer forderte nach den teils alarmierenden Ergebnissen ein einheitliches Gütesiegel für Busreisen. Dies solle den Kunden zeigen, ob ein Unternehmen qualifizierte Fahrer beschäftige und sichere Busse einsetze. Bei dem Test bekamen acht der 35 begleiteten Fahrten die Note "mangelhaft" oder sogar "sehr mangelhaft". Nur zwei Angebote bekamen ein "sehr gut"; acht weitere ein "gut". 17 Fahrten und damit die Hälfte waren "ausreichend".

Nach den Worten von Karl Obermeier, Leiter des Verbreichs Verbraucherschutz beim ADAC, waren Busfahrer, die während der Fahrt mit dem Handy telefonierten, Videofilme anschauten oder Getränke ausschenkten "keine Seltenheit". (APA)