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Foto: Viennale

Die Jury-Entscheidung für Seidls Film "Jesus, du weißt" war einstimmig: Der Film widme sich auf "sensible und konzentrierte Weise einem Thema, das mit Österreich eng verbunden ist - dem Katholizismus". Er überzeuge durch seine formale Rigorosität und hohe Aufrichtigkeit, mit der er sich, gleich einem Stellvertreter, auf Zwiegespräche mit Gott einlässt".

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Wien – Der Preis der Viennale-STANDARD- Leserjury ging heuer an Long Way Home , den ersten Spielfilm des US-Regisseurs Peter Sollett: ein bemerkenswertes Familienporträt aus New York, dem die Juroren hierzulande Verleiher für reguläre Kinostarts wünschen.

Ulrich Seidl erhielt für Jesus, du weißt den Wiener Filmpreis 2003. Die internationale Filmkritik zeichnete mit dem Fipresci-Preis Vincent Gallos The Brown Bunny aus. Eine "besondere Erwähnung" sprach die STANDARD-Publikumsjury für den argentinischen Film Ana y los otros von Celina Murga aus.

Verkündet wurde dies im Rahmen der Viennale-Abschlussgala im Gartenbaukino, bei der Depuis qu'Otar est parti als Abschlussfilm gezeigt wurde. Festivaldirektor Hans Hurch verzeichnet heuer einen Publikumszuwachs um fast 5000 Besucher im Vergleich zum Vorjahr. Bei einer Gesamtbesucherzahl von 75.200 Besuchern wurde eine Auslastung von 74,16 Prozent erreicht (gegenüber 68,71 Prozent im Vorjahr).

Auf diese Zahlen ließ Hurch einen Appell folgen: Nach sechs Jahren mit gleich bleibender Subventionierung durch die Stadt Wien (jährlich 1,271.750 Euro) brauche die Viennale nun mehr Unterstützung. Eine Nichterhöhung des nächsten Dreijahresvertrags der Stadt würde eine De-facto- Senkung des Budgets zwischen 16 und 20 Prozent über neun Jahre bedeuten. "Eigentlich unverantwortlich" nennt Hurch auch die Kürzung des Bundesbudgets in den vergangenen beiden Jahren um ein Viertel auf jeweils rund 116.277 Euro. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 30.10.2003)