London - Britische Richter haben am Mittwoch die Eingabe
von zehn mutmaßlichen Terroristen abgewiesen, die gegen ihre
Inhaftierung ohne Prozess Einspruch eingelegt hatten. Die zuständige
Sonderkommission sollte darüber entscheiden, ob der Regierung
genügend Beweise gegen die Männer vorlagen, um deren Inhaftierung zu
rechtfertigen. Innenminister David Blunkett äußerte sich in einer
ersten Reaktion "sehr, sehr zufrieden" über die Entscheidung der
Richter.
Beweise fragmentarisch
Die zehn Männer, von denen einige bereits seit Dezember 2001 in
Hochsicherheitsgefängnissen einsitzen, wurden gemäß der
Antiterrorgesetzgebung inhaftiert, die zwei Monate nach den
Terroranschlägen vom 11. September in den USA in Kraft trat. Die
Bestimmungen gelten für ausländische Terrorverdächtige, deren Leben
in Gefahr wäre, wenn sie in ein anderes Land ausgewiesen würden. Die
Anwälte der Männer halten die vorliegenden Beweise für fragmentarisch
und unvollständig. Kritiker sehen in der Antiterrorgesetzgebung einen
Verstoß gegen die Menschenrechte. Blunkett erklärte im Sender Sky
News, es gehe um Menschen, deren Verbindung zu Terrornetzwerken eine
Gefahr darstelle.
Unter den zehn Männern sind der Marokkaner Jamal Ajouaou, dem
Verbindungen zu einem Mann namens Abu Doha vorgeworfen werden, der
einen Bombenanschlag auf den Flughafen von Los Angeles geplant haben
soll, und der palästinensische Asylbewerber Mahmoud Ab Rideh. Er soll
Kontakt zu Vertrauten Osama bin Ladens gehabt haben. Die anderen acht
Antragsteller wurden nie namentlich genannt. (APA/AP)