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Studien stellten fest, dass Zirbenholz eine positive Wirkung auf Menschen hat.

Foto: APA/OFM/Friedrich Zecha
Innsbruck - Eine Stunde Herzarbeit bzw. 3.500 Herzschläge pro Tag erspare sich, wer in einem Zirbenholzbett anstatt in einem Holzdekorbett schläft, besagen u.a. vom Tiroler Waldbesitzerverband in Auftrag gegebene Studien. Demnach hätten Versuchspersonen, die in Zirbenholz nächtigten, ihren Schlaf auch subjektiv als erholsamer und sich selbst als "sozial extrovertierter" eingeschätzt, hieß es bei der Präsentation in Innsbruck.

Des einen Freud, des anderen Leid: Während das Zirbenholz laut der Studien zahlreiche positive Wirkungen auf den Menschen habe, ging es den Kleidermotten an den Kragen. In einer 15-wöchigen Beobachtungszeit wurde in mehreren Zirbenholzkästchen eine Verminderung der Larvenzahl um 48 Prozent festgestellt, während diese bei anderen getesteten Holzarten nur zwischen acht und 36 Prozent lag.

Bettenvergleich

Laut einer Längsschnittuntersuchung, bei der Versuchspersonen in ihrem eigenen Bett, in einem Zirbenholz- oder in einem Holzdekorbett schliefen, sinke die Herzfrequenz im Zirbenholzbett am deutlichsten - sogar unter den Wert, der im eigenen Bett gemessen werde. Das Bett aus Holzdekor schnitt in punkto Nachterholung am schlechtesten ab, erklärte einer der Studienautoren, der Grazer Univ.-Prof. Maximilian Moser von Johanneum Research.

Signifikante Unterschiede in der Erholungsqualität zeigten sich auch zwischen Zirbenholz- und Holzdekorzimmern. Das Zirbenholz bewirke hierbei eine niedrigere Herzrate in und vor allem nach körperlichen und mentalen Belastungssituationen. Der vegetative Erholungsprozess in den Ruhephasen sei beschleunigt, sagte Moser. Weitere Ergebnisse: Im Gegensatz zu Holzdekor trete Wetterfühligkeit in Zirbenholzräumen nicht auf.

"Extrovertiert"

Im Zirbenholzzimmer und nach Nächten in derartigen Betten bezeichneten sich die Versuchspersonen als "sozial extrovertierter", als redseliger und aufgeschlossener als im Holzdekorzimmer- oder -bett. Interessant in diesem Zusammenhang: Gaststuben waren früher häufig damit verkleidet.

Das Institut für Genetik und allgemeine Biologie der Universität Salzburg hatte im Vorfeld der Studien von Johanneum Research festgestellt, dass dieses Holz in feuchter Umgebung eine deutlich höhere Bakterien-hemmende Wirkung als Pappel, Buche und Ahorn zeige. Nach 12 bis 14 Stunden Versuchszeit wurden auf Zirbe praktisch keine lebensfähigen Bakterien des Stammes "Escherichia coli" mehr nachgewiesen. Für die positive Wirkung des Zirbenholzes spiele wahrscheinlich das Pinosylvin, das in Holz und Harz vorkomme, eine Rolle- möglicherweise aber auch Veränderungen "des Feldes im Raum", sagte Moser.

Das Forschungsprojekt wurde vom Tiroler Waldbesitzerverband und dem Südtiroler Bauernbund in Auftrag gegeben und durch das EU-Interreg III Programm zwischen Österreich und Italien unterstützt. Ausschlaggebend für die Studien war der seit Jahren stagnierende Absatz von Zirbenholz im gesamten Alpenraum. (APA)