Bagdad/Washington/Kairo - Anhänger des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein haben auf Flugblättern zu einem dreitägigen Generalstreik aufgerufen, der am Samstag beginnen soll. Die Flugblätter tauchten in Bagdad auf und stammen nach einem Bericht des libanesischen Fernsehsenders LBC vom Donnerstag angeblich von der inzwischen verbotenen einstigen Regierungspartei. Unterzeichnet waren sie mit "Arabische Sozialistische Baath Partei - Regionalkommando".

Heftiger Brand im Zentrum von Bagadad

Ein heftiger Brand im Zentrum von Bagdad, der mindestens einem Menschen das Leben gekostet hat, ist nach Angaben der US-Armee auf die Explosion eines Propangastanks zurückzuführen gewesen. Der Explosionslärm hatte Donnerstag Abend Befürchtungen von einem neuen Anschlag in der irakischen Hauptstadt ausgelöst.

Ein Sprecher der US-Armee sagte, die Ursachen für die Gasexplosion, bei der auch acht Menschen verletzt wurden, würden noch untersucht. Der arabische TV-Sender Al Jazeera zeigte Bilder vom Ort der Detonation.

Die Feuerwehr bemühte sich, einen Großbrand zu löschen, der nach der Explosion in mehreren Gebäuden ausgebrochen war. In der Nähe des Explosionsortes in einem Wohn- und Geschäftsviertel gibt es weder einen amerikanischen Stützpunkt noch offizielle Gebäude. Laut Al Jazeera handelt es sich bei dem Toten um einen Teeverkäufer, der auf der Straße arbeitete.

Seit Wochenbeginn hat die Zahl der Angriffe auf zivile Ziele im Irak zugenommen. In einem Palmenhain neben der Bagdader Universität waren mehrere Raketen niedergegangen. In der Nacht zum Donnerstag explodierte eine Mine unter einer Fussgängerbrücke. In der Nähe der westirakischen Stadt Falluja beschädigte ein Sprengsatz am Donnerstag einen Frachtzug mit Gütern für die US-Armee. Dies war bereits der zweite Anschlag dieser Art innerhalb einer Woche.

Französischer Außenminister warnt vor vorzeitigem US-Truppenabzug

Der französische Außenminister Dominique de Villepin warnte derweil angesichts der explosiven Lage im Irak vor einem US-Truppenabzug zum jetzigen Zeitpunkt. Dies wäre eine Katastrophe und würde nicht den Notwendigkeiten der derzeitigen Lage entsprechen, sagte der Minister bei einer Konferenz europäischer und nordafrikanischer Außenminister bei Paris. Die Minister seien sich jedoch auch darin einig, dass die Macht rasch in die Hände der Iraker gelegt werden müsse. (APA/AP/Reuters/dpa)