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Hamas-Gründer Ahmed Yassin bestätigt, dass es Absprachen für eine Unterredung mit Korei gibt.

Foto: APA/Mohammed Saber
Gaza - Der Gründer und geistige Führer der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas, Scheich Ahmed Yassin, hat ein Ende israelischer Militäreinsätze zur Bedingung für eine Waffenruhe gemacht. "Wenn die Aggression gegen unsere Leute beendet wird, können wir über aktuelle Angelegenheiten reden. Solange es Aggression gegen unser palästinensisches Volk gibt, können wir nicht über eine Waffenruhe sprechen", sagte Scheich Yassin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur im Gazastreifen. Es gebe aber Absprachen für eine Unterredung mit dem neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Korei, bestätigte der Hamas-Führer.

Korei wirbt für einen Waffenstillstand

Korei, der am Dienstag einen Auftrag Arafats zur Bildung einer neuen palästinensische Regierung angenommen hatte, wirbt bei militanten Palästinenserorganisationen für einen Waffenstillstand im Konflikt mit Israel. Israelische Regierungsstellen hatten noch zuletzt mehrfach erklärt, nicht mit Palästinenservertretern unter Einfluss Arafats verhandeln zu wollen. Diesem wird vorgeworfen, für Terroranschläge verantwortlich zu sein.

Einstellen der Militäreinsätze und Sanktionen nicht genug

Auf die Frage, ob Hamas den Staat Israel im Gegenzug für ein Ende der Militäreinsätze und der Sanktionen gegen Palästinenser anerkennen könnte, sagte Scheich Yassin: "Solange ich Vertriebener bin und mein Haus nicht zurückhabe, gibt es keine Möglichkeit, den Feind auf meinem Land anzuerkennen." Hätten die Palästinenser ihren Staat, könne darüber gesprochen werden.

Hamas strebe nicht nach institutionalisierter Macht

Der Hamas-Gründer bestritt, dass seine Organisation im Falle des Todes von Palästinenserpräsident Yasser Arafat versuchen würde, die Macht zu übernehmen, um eine mögliche Anarchie in den Palästinensergebieten zu beenden. Hamas strebe nicht nach Macht in den Institutionen, sagte er. Der gelähmte Hamas-Führer, der von Wachleuten begleitet wurde, begab sich nach dem Freitagsgebet in einer Moschee zurück in ein Versteck. Scheich Yassin wird von Israel gesucht. Im September war er einem gezielten israelischen Luftangriff nur knapp entkommen. (APA)