Scheich Yassin: "Wenn Aggression gegen unsere Leute beendet wird, können wir über aktuelle Angelegenheiten reden" - Absprachen für Unterredung mit Korei
Redaktion
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Gaza - Der Gründer und geistige Führer der
radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas, Scheich Ahmed
Yassin, hat ein Ende israelischer Militäreinsätze zur Bedingung für
eine Waffenruhe gemacht. "Wenn die Aggression gegen unsere Leute
beendet wird, können wir über aktuelle Angelegenheiten reden. Solange
es Aggression gegen unser palästinensisches Volk gibt, können wir
nicht über eine Waffenruhe sprechen", sagte Scheich Yassin am Freitag
der Deutschen Presse-Agentur im Gazastreifen. Es gebe aber Absprachen
für eine Unterredung mit dem neuen palästinensischen
Ministerpräsidenten Ahmed Korei, bestätigte der Hamas-Führer.
Korei wirbt für einen Waffenstillstand
Korei, der am Dienstag einen Auftrag Arafats zur Bildung einer
neuen palästinensische Regierung angenommen hatte, wirbt bei
militanten Palästinenserorganisationen für einen Waffenstillstand im
Konflikt mit Israel. Israelische Regierungsstellen hatten noch
zuletzt mehrfach erklärt, nicht mit Palästinenservertretern unter
Einfluss Arafats verhandeln zu wollen. Diesem wird vorgeworfen, für
Terroranschläge verantwortlich zu sein.
Einstellen der Militäreinsätze und Sanktionen nicht genug
Auf die Frage, ob Hamas den Staat Israel im Gegenzug für ein Ende
der Militäreinsätze und der Sanktionen gegen Palästinenser anerkennen
könnte, sagte Scheich Yassin: "Solange ich Vertriebener bin und mein
Haus nicht zurückhabe, gibt es keine Möglichkeit, den Feind auf
meinem Land anzuerkennen." Hätten die Palästinenser ihren Staat,
könne darüber gesprochen werden.
Hamas strebe nicht nach institutionalisierter Macht
Der Hamas-Gründer bestritt, dass seine Organisation im Falle des
Todes von Palästinenserpräsident Yasser Arafat versuchen würde, die
Macht zu übernehmen, um eine mögliche Anarchie in den
Palästinensergebieten zu beenden. Hamas strebe nicht nach Macht in
den Institutionen, sagte er. Der gelähmte Hamas-Führer, der von
Wachleuten begleitet wurde, begab sich nach dem Freitagsgebet in
einer Moschee zurück in ein Versteck. Scheich Yassin wird von Israel
gesucht. Im September war er einem gezielten israelischen Luftangriff
nur knapp entkommen. (APA)
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