Wien - Mädchen werden beim Zugang zu den Schulen in vielen Entwicklungsländern diskriminiert. Dies zeigt eine neue Untersuchung der UN-Organisation für Wissenschaft, Bildung und Kultur UNESCO. Demnach sind 54 Staaten von einer Geschlechtergleichheit in der Erziehung "weit entfernt" - besonders betroffen sind laut dem am Donnerstag veröffentlichten "Education for All Global Monitoring Report" afrikanische Staaten der Sub-Sahara-Zone sowie Pakistan und Indien. Von jenen weltweit rund 104 Mio. Kindern im Volksschulalter, die nicht in die Schule gehen, sind 57 Prozent Mädchen.
Insgesamt haben von den 128 Staaten, für die Daten vorlagen, erst 52 Geschlechtergleichheit in den Grund- und Sekundarschulen erreicht bzw. werden dies bis 2005 tun. Darunter befindet sich auch Österreich.
Ranking
Im Grundschulbereich werden die Mädchen beim Schulzugang am stärksten im Tschad und im Jemen diskriminiert. Es folgen Guinea-Bissau, Benin, Niger, Äthiopien, die Zentralafrikanische Republik, Burkina-Faso, Guinea, Mali, Liberia und Pakistan. Nur etwas besser sind die Werte in Indien. Auf der Sekundarstufe ergibt sich ein ähnliches Bild: Ganz hinten liegen neben zahlreichen afrikanischen Staaten auch Kambodscha, Pakistan, Indien und China.
Kinderarbeiterinnen
Einer der Hauptgründe für den geringeren Bildungszugang von Kindern beiderlei Geschlechts ist laut UNESCO ihre Arbeitssituation: Ungefähr 18 Prozent der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren - insgesamt 211 Millionen - sind "ökonomisch aktiv", tragen also durch Erwerbsarbeit zum Familieneinkommen bei. Zwar sind von ihnen "nur" die Hälfte Mädchen, dazu kommen allerdings noch jene Kinder, die bei der Hausarbeit mithelfen müssen - hier stellen die Mädchen die Mehrzahl.
Weitere Gründe