Chodorkowskis Anwalt will Fall bis vor UNO bringen
Festgenommener Ölmagnat sei "politischer Häftling" - Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention
Redaktion
,
London - Einer der Anwälte des inhaftierten
Großaktionärs des russischen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski,
will den Fall bis vor die Vereinten Nationen bringen. "Wir wollen die
Affäre nicht nur vor alle internationalen Gerichte bringen, sondern
auch vor die UNO-Arbeitsgruppe für willkürliche Gefangennahmen",
sagte der Anwalt Robert Amsterdam am Samstag in einem Interview mit
der britischen Rundfunkanstalt BBC. Der vor zwei Wochen festgenommene
Chodorkowski sei ein "politischer Häftling". Sein Fall müsse als
"Menschenrechtsverletzung" betrachtet werden. Auch die europäische
Menschenrechtskonvention, die Russland unterzeichnet habe, sei
verletzt worden, fügte Amsterdam hinzu.
Der 40-jährige Chodorkowski war am 25. Oktober wegen Betrugs,
Steuerhinterziehung und Dokumentenfälschung verhaftet worden. Am
Montag trat der inhaftierte Oligarch und Jukos-Hauptaktionär als
Vorstandschef des Unternehmens zurück. Die Festnahme wurde als
Zeichen eines erbitterten Machtkampfes zwischen der russischen
Regierung und einflussreichen Geschäftsleuten gewertet und im Ausland
zum Teil massiv kritisiert. (APA)
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