... Und zeigte auf den Fernsehapparat.

Mit beiden Armen - inklusive Drink. Sie war eine Novizin. Wir hatten das zunächst nicht glauben wollen. Schließlich kann jeder sagen, er sehe nie fern und wisse nur aus wirklich verlässlichen Quellen ("bei meinen Schülern ist diese Staffel kein Thema - das Ding ist also tot") Bescheid.

Zur "Starmania"-Hoffnungsrunde: Inauguration auf die harte Tour. Dass dunkelhäutige oder osteuropäische Kandidaten aufsteigen könnten, glaubte ja keiner. Dass Lucas Fendrich - zufällig - zumindest bis als Vorletzter neben Arabella Kiesbauer stehen würde, hatte niemand bezweifelt. Sogar die Aufsteigerin hatte die Mehrheit richtig prophezeit: Die Novizin wusste ja nicht, wie der bisherige Kandidatinnen-Typenmix aussah, und die Männer hatten ("wie immer") auf blond gesetzt.

"Gibt es Leute, die sich das freiwillig anschauen?", setzte die Novizin an - wurde aber nach der Analyse ("diese Votingsache ist pure Abzocke") gestoppt: Domina Lichter pöbelte, dass wir wohl "mit der Milz" hören würden. So etwas, sagte die Novizin, brauche sie sich nicht gefallen zu lassen: "Nicht von jemandem, der sich Hämorrhoidencreme ins Gesicht schmiert."

Sie stellte ihr Glas ab und ging. Am nächsten Morgen rief sie an und tobte: Gerade sei die GIS vor ihrer Tür gestanden - und habe mit Anzeige gedroht. Denn dass jemand nur eine Radioanmeldung habe, sei unglaubwürdig. Gerade in "Starmania"-Zeiten. (rott/DER STANDARD, Printausgabe, 10.11.2003)