Frauenministerin Rauch-Kallat zu Gast in der Interventionsstelle Linz
Foto: Interventionsstelle Linz
Wien - In Österreich wurden 2002 von der Exekutive 3.943 Wegweisungen und Betretungsverbote in Fällen familiärer Gewalt ausgesprochen. Von den in jedem Bundesland eingerichteten Interventionsstellen wurden im gleichen Zeitraum 6687 Personen, davon etwa 95 Prozent Frauen betreut. Diese Zahlen präsentierte die Interventionsstelle Linz vergangene Woche im Beisein von Frauenministerin Rauch-Kallat.

Auslastung Oberösterreich

Die Interventionsstelle Oberösterreich betreute im Vorjahr 633 Einzelfälle – 600 Frauen und 33 Männer, davon 442 aufgrund von durch die Exekutive verfügten Wegweisungen und Betretungsverboten, die übrigen 191 wurden hauptsächlich durch andere Einrichtungen an die Interventionsstelle vermittelt. Heuer wurden bereits Ende September 520 Einzelfälle gezählt. Beschäftigt sind sieben Mitarbeiterinnen (Juristinnen, Diplomierte Sozialarbeiterinnen, Psychologin und eine Verwaltungskraft) bei rund fünfeinhalb Personaleinheiten.

Finanzierungsprobleme

Die Interventionsstellen haben erst seit ein paar Tagen einen Vertrag über ihr jeweiliges Budget 2003. Für die Interventionsstelle Linz ist weiteres schwieriges Wirtschaften zu erwarten, denn ein Budget 2004 ist noch nicht in Verhandlung, obwohl laut Auftragsvertrag im November darüber zu entscheiden ist. Alarmierend sei die Ankündigung aus dem BMI, den Interventionsstellen im Jahr 2004 beträchtlich weniger zur Verfügung zu stellen als 2003. Dabei hätten die Interventionsstellen im Jahr 2004 alleine einen Mehrbedarf aufgrund steigender Inanspruchnahme. Indexsteigerungen und Gehaltsanpassungen fordere eine Steigerung der vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel. Heuer erfolgte eine Finanzierung mit höherer Zuwendung von Seiten des Bundesministerium für Gesundheit und Frauen und Umschichtungen von Geldern des Präventionsbeirates im Bundesministerium für Inneres an die Interventionsstellen. Eine Finanzierung in einem vergleichbaren Ausmaß wäre 2004 unabdingbar, soll der Standard gehalten, d.h. keine Stundenkürzungen und/oder Kündigungen vorgenommen, die Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels und die Projekte (Außenstellen OÖ., NÖ., Projekt Pinzpower in Salzburg, Täterarbeitsprojekt Interventionsstelle und Männerberatung Wien) fortgeführt werden. (red)