Telekom
Mobilkom sieht keinen Grund für Schließung des D-Netzes
"Eine Auflassung würde keinen Sinn machen, zumal wir im D-Netz nach wie vor steigende Kundenzahlen verzeichnen und gemäß Konzession das Netz bis 2007 betreiben dürfen"
Wien - Vehement gegen eine Schließung ihres analogen D-Netzes hat sich heute, Donnerstag, die Mobilkom Austria
ausgesprochen. "Eine Auflassung würde keinen Sinn machen, zumal wir im D-Netz nach wie vor steigende Kundenzahlen
verzeichnen und gemäß Konzession das Netz bis 2007 betreiben dürfen", sagte Mobilkom-Sprecher Martin Bredl.
Ein Passus in der geplanten Telekom-Novelle des Verkehrsministeriums, der eine Eingreifmöglichkeit in bestehende
Konzessionen und Geschäftsbedingungen vorsieht, könnte die Existenz des D-Netzes gefährden, wie der "Standard" in
seiner Donnerstag-Ausgabe berichtet.
"Mit mehr als 200.000 Kunden ist dieser aber sicher gegeben"
Eine Einschränkung der Konzession für das D-Netz sehe vor, dass die Mobilkom im Jahr 2004 den "wirtschaftlichen Bedarf
dieser Frequenzen" nachweisen muss, bemerkte Bredl. "Mit mehr als 200.000 Kunden ist dieser aber sicher gegeben",
betonte der Sprecher.
Das D-Netz erzielte 1996 mit 250.000 Kunden seine höchste Auslastung, die Mitte 1999 mit 190.000 Kunden ihren
Tiefststand erreichte. Seit Juni 1999 seien die Kundenzahlen aber wieder steigend, so Bredl. Derzeit telefonierten 205.000
Kunden im D-Netz, dem nach Angaben der Mobilkom billigsten Handynetz in Österreich. Der Umsatz des D-Netzes wird in
der Mobilkom-Bilanz nicht gesondert ausgewiesen.
Sinnlos
Eine Schließung dieses "sehr gut ausgelasteten Netzes" wäre eine Investitionsminderung und daher sinnlos, zumal bei
möglichem Bedarf weiterer Frequenzen von einem der Mobilfunkbetreiber derzeit noch etwa 20 Megahertz in der 1800er
Frequenz derzeit brach liegen, so Bredl.
Es bestehe auch kein Zusammenhang zwischen D-Netz und UMTS-Frequenzen nach dem Motto "Wenn die Mobilkom die
Frequenzen des D-Netzes hergibt, bekommt sie eine UMTS-Konzession". "Für die Vergabe von UMTS-Frequenzen muss
es ein reguläres Verfahren geben", so Bredl. (APA)