Israel: Beschwerde über Theodorakis' Antisemitismus
Griechischer Komponist hatte bei Buchpräsentation Juden als "Wurzel des Bösen" bezeichnet -
Redaktion
,
Athen - Israel hat bei der griechischen Regierung
Beschwerde über den Komponisten Mikis Theodorakis eingelegt, der
Israel und die Juden als "Wurzel des Bösen" bezeichnet hatte. Die
israelische Botschaft habe auf die "Schwere" der Äußerungen von
Theodorakis hingewiesen, der 1964 mit der Filmmusik zu "Sorbas"
international bekannt wurde.
Theodorakis hatte am 4. November bei einer Pressekonferenz
erklärt: "Wir sind zwei Staaten ohne Brüder in der Welt, wir und die
Juden, aber sie haben Fanatismus und Kraft. Heute können wir sagen,
dass dieser kleine Staat die Wurzel des Bösen ist, nicht des Guten,
was heißt, dass zu viel Selbstherrlichkeit und zu viel Starrsinn böse
sind." Der Komponist stellte seinerzeit vor Journalisten ein Buch
vor.
"Die Ideen des dunklen Mittelalters
Laut einem Bericht der griechischen Tageszeitung "Apogevmatini" sagte Theodorakis weiter, wegen ihrer reichen Geschichte seien die
Griechen - anders als die Juden - nicht aggressiv geworden. "Sie
hatten nur Abraham und Jakob, Schatten. Wir hatten den großen
Perikles hier." An der Buchpräsentation nahmen mehrere ranghohe
Vertreter der griechischen Regierung teil, darunter Kultusminister
Evangelos Venizelos und Bildungsminister Petros Efthimiou.
Der Zentralausschuss jüdischer Gemeinden in Griechenland erklärte,
die Aussagen von Theodorakis erinnerten an "die Ideen des dunklen
Mittelalters und an die von Nazi-Deutschland gebrauchten Parolen".
Das israelische Außenministerium verurteilte Theodorakis' Äußerungen
als antisemitisch und drückte Bedauern aus, "dass solche Bemerkungen
von einer Person seines Ranges gemacht wurden". (APA/AP)
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