Düsseldorf - Die deutsche Bundesregierung hat nach Informationen des "Handelsblattes" die umstrittene Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin endgültig aufgegeben. Die Verbindung zwischen Hanse- und Hauptstadt per Magnetschwebebahn sei wegen der finanziellen Risiken und wegen des Widerstandes der als Betreiberin vorgesehenen Deutschen Bahn nicht mehr umzusetzen, meldete die in Düsseldorf erscheinende Wirtschaftszeitung im Voraus aus ihrer Donnerstagsausgabe. Bundeskanzler Gerhard Schröder habe seinen Verkehrsminister Reinhard Klimmt (beide SPD) beauftragt, nach schnell realisierbaren Alternativen für das Vorhaben Ausschau zu halten. Das Scheitern der Strecke Hamburg-Berlin solle aber offiziell erst bekannt gegeben werden, wenn die Pläne für die Alternativstrecke vorlägen. Alle Beteiligten des Transrapid-Projektes hätten sich inoffiziell auf das Aus für den Transrapid zwischen Berlin und Hamburg geeinigt, meldete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Kreise der Bahn. Am Dienstag waren Schröder und Klimmt in Berlin mit dem neuen Bahnchef Hartmut Mehdorn zusammengetroffen. Handelsblatt": Bund gibt Transrapid 2 - Dementi der Regierung Grüne: Aus "ein bisschen verfrüht" Düsseldorf/APA/vwd/AFP Das deutsche Verkehrsministerium hat am Mittwochabend einen Vorausbericht der Tageszeitung "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) dementiert, wonach die Pläne für die Refernzstrecke der Magnetschwebebahn Transrapid zwischen Hamburg und Berlin endgültig aufgegeben worden sei. "Dieser Bericht entbehrt jeder Grundlage", sagte Ministeriumssprecher Rainer Knauber. Vielmehr hätte die Bundesregierung bei dem Treffen zwischen Bundeskanzler Schröder, Verkehrsminister Klimmt und dem Bahn-Vorstand Mehdorn am Dienstag den Wunsch nach einer Anwendungsperspektive in Deutschland bekräftigt. Die Bundesregierung stehe weiterhin zu ihrem Beitrag von 6,1 Mrd DEM. Der Verkehrsminister werde wie geplant, sehr schnell das Gespräch mit Bahn AG und Industriekonsortium suchen. Gesprächsgrundlage dabei sei die Strecke Hamburg-Berlin, betonte der Sprecher. Unterdessen nannte der Bahnexperte der Grünen, Albert Schmidt, Berichte über ein Aus "ein bisschen verfrüht". (Schluss) st/bs Nach der Aufgabe der Strecke Hamburg-Berlin werde ein Einsatz des Transrapid als Massenverkehrsmittel zwischen dem außerhalb der Stadt gelegenen Münchner Flughafen und dem Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt geprüft, außerdem eine Verbindung zwischen dem Flughafen Berlin-Schönefeld und der Berliner City. (APA)