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Jörg Haider und die anderen Kärntner PolitikerInnen genießen in der lokalen Bevölkerung im Vergleich mit anderen Bundesländern eher wenig Vertrauen.

foto: apa/rubra
Klagenfurt/Wien - Die Kärntner haben - verglichen mit anderen Bundesländern - nur wenig Vertrauen in ihre Politiker. Das hat eine aktuelle Umfrage für das APA/OGM-Politikerradar in dieser Woche (400 Telefoninterviews) ergeben. Während die Führenden - meist die Landeshauptleute - in anderen Bundesländern auf dem Vertrauensindex bei Werten jenseits der 50 Punkte liegen, bringt es die Kärntner Spitzenreiterin, SPÖ-Soziallandesrätin Gabriele Schaunig-Kandut, auf gerade einmal 15 Punkte. Landeshauptmann Jörg Haider (F) polarisiert stark, Misstrauen und Vertrauen halten sich fast die Waage.

"Vertrauen Sie xy oder vertrauen sie xy nicht oder kennen Sie xy nicht", lautet die Frage von OGM. Aus den beiden Werten wird dann der Saldo gebildet, der für das Ranking herangezogen wird. Schaunig-Kandut etwa vertrauen 46 Prozent, 31 vertrauen ihr nicht - das ergibt also einen Saldo von 15 Punkten.

In Kärnten liegen auf dem Vertrauensindex - auch das ist eine Besonderheit unter den Bundesländern - mit Schaunig-Kandut und der ÖVP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 7. März 2004, Abg. Elisabeth Scheucher, zwei Frauen voran. Knapp dahinter rangieren die Parteichefs von ÖVP und SPÖ, LR Georg Wurmitzer und LHStv. Peter Ambrozy. Mit etwas Abstand folgt Verkehrslandesrat Gerhard Dörfler (F).

Haider liegt auf Platz sechs. "Er profitiert - noch - nicht vom Landeshauptmann-Bonus", urteilt OGM-Experte Peter Hajek. Beim Landeshauptmann verweist der Meinungsforscher vor allem auf die starke Polarisierung: 49 Prozent geben an, ihm zu vertrauen, 47 Prozent misstrauen ihm - der Saldo auf dem Vertrauensindex macht also zwei Punkte aus. In puncto Bekanntheit lässt Haider seine Kollegen aus Landesregierung und Landtag klar hinter sich.

Gleichauf mit Haider hinsichtlich der Vertrauensbasis liegt SPÖ-Klubchef Adam Unterrieder. "Ihm helfen seine Funktion als ÖGB-Chef und sein Image als ehemaliger Landesrat", so Hajek. Denn generell schreibt er den Klubobleuten ein "Kettenhund-Image" zu, da sie über weite Strecken die tagespolitische Auseinandersetzung führen. Dementsprechend schlecht schneiden Martin Strutz (F) und Klaus Wutte (V) ab.

Noch viel Arbeit vor sich hat Grün-Spitzenkandidat Rudolf Holub. Hajek: "Er wird es schwer haben. Er leidet unter seinem geringen Bekanntheitsgrad und gilt nicht als Vertrauens- und Sympathieträger." (APA)