Frauenthemen unterrepräsentiert
Kollross sieht Frauenthemen in der Politik und in den Medien unterrepräsentiert: "Die Arbeit der Bundesregierung beschränkt sich darauf, Frauen aus der Arbeitswelt und in die Rolle der Kindererzieherin zu drängen. In den Medien sind Frauenthemen in der Regel ein drittklassiges Thema, das zumeist nur am Rande gestreift wird. Wenn die Bundesregierung als einzige 'frauenpolitische Errungenschaft' das Kindergeld vorzuweisen hat, der Bundeskanzler gleichzeitig extreme AbtreibungsgegnerInnen lobt, die das von der Frauenbewegung erkämpfte Recht der Frau auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper abschaffen wollen, und FP-Bundesrat Gudenus als Höhepunkt dieser Farce die Fristenlösung mit dem Holocaust gleichsetzt, dann ist klar, worin eine solche Politik im Kern abzielt: Sie vergrößert nur die schon bestehende Ungleichheit. Die Sozialistische Jugend will mit der Kampagne eine breitere öffentliche Sensibilisierung für solche Themen bewirken."
Unsichtbare und unterbezahlte Frauenarbeit
Stefanie Vasold, Frauensprecherin der SJÖ, weist auf die geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten hin, die vor allem in der Arbeitswelt herrschen, hin: "Frauenarbeit hört nie auf, ist in der Regel unterbezahlt und vor allem meist unsichtbar. Nach wie vor verdienen Frauen im Durchschnitt um ein Drittel weniger als Männer in gleichen Berufen und sind in leitenden Positionen äußerst selten zu finden. Drei Viertel aller unbezahlten Haus- und Pflegearbeit wird von Frauen verrichtet, 98 Prozent aller KindergeldbezieherInnen sind Frauen. Frauen in Österreich verrichten mehr als die Hälfte der notwendigen, also der bezahlten und unbezahlten Arbeit, und erhalten dafür nur ein Drittel des ausbezahlten Lohns. Von einer Gleichstellung der Frau kann auch hierzulande nicht im Entferntesten die Rede sein."
"Allumfassendste unterdrückte Menschengruppe"