Der Hamburger Großverlag Gruner + Jahr (G+J)
hat einen Zeitungsbericht über hohe Verluste seiner Wirtschaftstitel
dementiert. Die in einem Artikel der
"Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
(FAZ) veröffentlichten Verlustzahlen für die Zeitschriften "Capital", "Impulse" und "Börse Online" seien falsch und völlig aus
der Luft gegriffen, erklärte G+J-Vorstand Achim Twardy am Freitag in
Hamburg. Es gebe auch keinerlei Überlegungen, das Anlegermagazin
"Börse Online" einzustellen.
Niedrigere Zahlen
Die "FAZ" hatte berichtet, die drei Wirtschaftstitel hätten allein
im dritten Quartal dieses Jahres insgesamt elf Mio. Euro Verlust
erwirtschaftet. Das sei auf einer Betriebsversammlung in Köln gesagt
worden. Diese Versammlung hat es nach Angaben aus Verlagskreisen zwar
gegeben. Die dort genannten Zahlen sollen jedoch niedriger gewesen
sein und sich nicht auf das Quartal, sondern das Gesamtjahr bezogen
haben. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte berichtet, die drei Titel
würden einschließlich ihrer Online-Tochter einen Jahresverlust von
9,5 Mio. Euro ausweisen. Der deutsche Markt für
Wirtschaftszeitschriften leidet generell unter Auflagen- und
Anzeigenrückgängen und damit unter Ertragsproblemen.
Perspektive für "Börse Online"
Gruner + Jahr denkt bereits seit längerem darüber nach, seine
Wirtschaftstitel von ihrem Standort Köln an den Verlagssitz nach
Hamburg zu verlagern. "Eine Entscheidung darüber ist in diesem Jahr
nicht mehr zu erwarten", sagte Verlagssprecher Stefan Michalk. "Die
Diskussion wird ergebnisoffen geführt." Für das Anlegermagazin "Börse
Online", das ebenso wie ähnliche Titel von der Börsenflaute betroffen
ist, sehe der Verlag durchaus eine Perspektive. Die Kioskverkäufe
signalisierten ein wieder zunehmendes Interesse der Leser. (APA/dpa)