Hamburg - EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein will den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in der EU vereinfachen und billiger sowie sicherer machen. Dazu plant Bolkestein nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Montag) mehrere Gesetzesinitiativen, die er am Montag in Brüssel vorstellen will. So solle die Nutzung und Verrechnung von Kreditkarten, Euroscheckkarten, Bankkarten und Einzugsermächtigungen im europäischen Ausland erleichtert werden. Bolkestein will auch den elektronischen Zahlungsverkehr und die Zahlung per Mobiltelefon vereinfachen. Schecks sollen nicht von der EU-Regelung betroffen sein.

Hindernisse abschaffen

Ziel ist nach den Worten von Bolkestein, "mögliche rechtliche und technische Hindernisse für einen einheitlichen Zahlungsverkehrsraum abzuschaffen". Dadurch sollen grenzüberschreitende Einzugsermächtigungen ermöglicht werden, die dem Kunden erlauben, auch im EU-Ausland seine monatlichen Rechnungen regelmäßig vom Konto in Deutschland abbuchen zu lassen. Zudem soll die Buchungsdauer für grenzüberschreitende Überweisungen von derzeit sechs auf drei Tage gekürzt werden.

Schließlich will Bolkestein dem Bericht zufolge europaweite Mindeststandards einführen, die gegen Missbrauch und Diebstahl von Kreditkarten schützen. Die Haftung des Kunden bei Missbrauch der Karte soll auf 150 Euro beschränkt werden, wenn der Kunde die Bank nicht über den Verlust seiner Karte informiert hat. Bei einer Verlustmeldung soll der Kunde gar nicht haften. (APA/dpa)