Die von Andreas Fingernagel kuratierte Ausstellung "Im Anfang war das Wort" zeigt mehr als 50 Prachthandschriften aus den Beständen des Hauses.
Prachtvolle Exemplare
"Diese faszinierenden Werke der Buchmalerei haben sich ihre originale Farbenpracht über die Jahrhunderte fast unversehrt erhalten", freute sich ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger. Tatsächlich gibt es zahlreiche prachtvolle Exemplare zu bewundern, etwa die aus Prag stammende Wenzelsbibel aus dem 14. Jhdt., eine "Historienbibel" (um 1470) oder eine zweibändige herrlich verzierte Bibel-Übersetzung, die sich ein reicher Bürger aus Basel extra anfertigen ließ.
Zwar kann laut Rachinger die berühmte "Wiener Genesis" aus dem 6. Jahrhundert aus konservatorischen Gründen nicht gezeigt werden, doch Exponate wie die Admonter Riesenbibel, französische "Bibles moralisees" oder eine sechs Meter lange Pergamentrolle aus dem Oberitalien des 15. Jahrhunderts, auf der die Stammesgeschichte der Christenheit penibel nachgezeichnet wird, entschädigen dafür.
Katalog
In der von Fingernagel in sechs Abschnitte gegliederten Präsentation nehmen auch die in Hebräisch und Griechisch verfassten handschriftlichen Quellen eine wichtige Stellung ein. Auf die frühen Zeugnisse des Christentums hat jedoch bereits im April eine eigene Ausstellung im Papyrusmuseum besonders hingewiesen.