Wien - Die jungen Immoeast-Aktien werden zum Preis von 6,10 Euro angeboten. Der Erlös aus der laufenden Kapitalerhöhung (bis 11. Dezember) beträgt 30 Mio. Euro. Der Bezugsrechtshandel läuft bis 11. Dezember, ab 12. Dezember notieren die Aktien an der Wiener Börse.

Anders als die Immofinanz wird die Immoeast ihre Gewinne ausschütten, was sie vor allem für institutionelle Investoren interessant macht. Vorstand Norbert Gertner peilt eine vierprozentige Ausschüttung an. Vorstandchef Karl Petrikovics rechnet mit starkem Interesse aus dem Ausland, auch aus dem amerikanischen und arabischen Raum.

Gewerbliche Immobilien

Denn die Immoeast mit ihrem Ausrichtung auf gewerbliche Immobilien in Zentral- und Osteuropa sei nahezu konkurrenzlos. Als Alternative gebe es lediglich geschlossene Fonds, aus denen die Investoren nicht beliebig aus und einsteigen können.

Die Immoeast gehört derzeit zu 51 Prozent der Immofinanz, 49 Prozent halten institutionelle Investoren und Stiftungen. Der größte Anleger bei den Institutionellen hält derzeit acht Prozent, weil er bei der Kapitalerhöhung mitziehet, wird er seine Identität im Anschluss daran Preis geben, sagte Gertner.

Innerhalb von drei Jahren will die Immoeast ihr Immo-Portfolio auf 500 Mio. Euro ausbauen und damit fast verdreifachen. Heuer (Bilanzstichtag 30. April) soll das Immobilien-Vermögen auf 225 Mio. Euro (Vorjahr: 150 Mio. €) wachsen und der Umsatz auf zehn Mio. Euro verdoppelt werden.

Aktuell hält die Gesellschaft Immobilien im Wert von 187 Mio. Euro mit einer Nutzfläche von 264.592 m², die sich auf 32 Projekte mit 972.766 m² Gesamtnutzfläche in Tschechien, Ungarn und Polen verteilen. Im letzten Jahr wurden 87 Mio. Euro investiert. Als Zukunftsmärkte nannte Petrikovics Rumänien, Bulgarien Russland, Slowakei, Slowenien und die Baltischen Staaten.

Viertgrößte Immobilien-Titel

Gemessen an der Börsenkapitalisierung wird die Immoeast mit rund 180 Mio. Euro der viertgrößte Immobilien-Titel am Wiener Aktienmarkt sein. An der Spitze steht die Immofinanz mit knapp 1,3 Mrd. Euro, gefolgt von CA Immo und Sparkassen Immobilien. Auf den Rängen 5 und 6 folgen Conwert mit etwa 90 Mio. Euro und Meinl European Land mit unter 80 Mio. Euro.

Die seit einem Jahr börsennotierte Meinl European Land führt derzeit ebenfalls eine Kapitalerhöhung durch und erhöht das Grundkapital von 50 auf 65 Mio. Euro. Die Zeichnungsfrist für drei Mio. junger Aktien zu einem Bezugspreis von 11,85 Euro je Aktie läuft von 27. November bis 12. Dezember. Jene 35,5 Mio. Euro aus der Kapitalerhöhung will das Unternehmen weiter in langfristig vollvermietete Handelsimmobilien in Ungarn und Tschechien investieren.

Die Immo Kapitalanlage AG, eine Tochter der Volksbanken-Kapitalanlage, hat als dritte Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft von der Finanzmarktaufsicht eine Konzession zur Begebung von Immobilienfonds erhalten. Der Fonds soll im ersten Quartal 2004 dem breiten Publikum angeboten werden. Schwerpunkt der Veranlagungen werden in der Startphase gewerbliche Objekte im Inland sein, in der Folge sind Projekte auch in Reformstaaten bzw. EU-Aspiranten vorgesehen. (DER STANDARD Printausgabe, 27.11.2003, Claudia Ruff)