Die gute Entwicklung bei europäischen Aktien sollte sich auch 2004 fortsetzen. Für 2004 erwartet Phil Cliff, Co-Manager des Threadneedle European Select Growth, ein BIP-Wachstum von 2 Prozent im Euroraum (2003: 0,5 Prozent). „Die derzeit zu beobachtende Konjunkturerholung in den USA hat positive Auswirkungen auf Europa. Der Arbeitsmarkt befindet sich in einer Erholungsphase, die Investitionsausgaben der Unternehmen steigen und die Inflation ist stabil“, lässt sich Cliff kaum bremsen. Und auch das Verhältnis EUR/USD sollte sich mit aktuell 1,18 weiterhin wenig verändern.

Unternehmen: Gute Aussichten für 2004

Bei den Unternehmen dürfte sich das in einem Gewinnwachstum von durchschnittlich 12 Prozent nächstes Jahr niederschlagen. „Viele Unternehmen konnten sich erfolgreich restrukturieren, wie etwa durch den Verkauf von Beteiligungen oder auf Bilanzebene“, so der Brite. Auch eine Belebung der M&A-Aktivitäten sei im kommenden Jahr zu erwarten. Zusätzlich würden Unternehmensumfragen derzeit auf eine positive Trendwende hinweisen. Einzig ein deutliches Umsatzwachstum sei noch nicht zu erkennen, bremst Cliff. Dafür seien aber die Liquiditätsreserven der institutionellen Anleger noch relativ hoch: „Deutsche Spezialfonds halten etwa 10 Prozent Cash, so viel wie zuletzt 1995“.

Portfolio zyklisch ausgerichtet

Vor diesem Hintergrund richtet Cliff und sein Kollege Darrell O´Dea das Portfolio des European Select Growth zyklisch aus. „Langfristig sind wir jetzt wieder in Growth übergewichtet“, so Cliff und erläutert gleich darauf die Sektorübergewichtungen: „Uns gefallen momentan Automobilfimen wie Porsche, Versicherungen wie Swiss Life, Skandia oder Allianz, Banken wie Erste Bank („wegen der Ostphantansie“) oder auch Maschinenbauer wie Andritz und Stahlproduzenten“.

Langfristige Performance überzeugt

Der Fonds konnte sich in den letzten fünf Jahren besser als die Benchmark entwickeln. Der FTSE World – Europe ex UK verlor kumuliert -7,3 Prozent, der Threadneedle European Select Growth gewann dagegen 12,1 Prozent. Ein Großteil dieser Outperformance stammt allerdings aus einem relativ kurzen Zeitraum: Zwischen Oktober 1999 und März 2000 gewann der Fonds unglaubliche 82 Prozent dazu, während der Index nur 34 Prozent zulegen konnte. Im fast dreijährigen Abschwung konnte man sich dagegen kaum von der Benchmark lösen: -56 Prozent beim Fonds vs. -59 Prozent beim Index zwischen September 2000 und März 2003. Im jüngsten Aufschwung liegt man dagegen wieder knapp hinter der Benchmark zurück.