Durham - Eine Studie des Duke University Medical Center hat nachgewiesen, dass Frauen auf lange Sicht nicht die gleichen Vorteile von einer Bypass-Operation haben wie Männer. Dieses Ergebnis blieb auch bestehen, nachdem die untersuchten Daten statistisch hinsichtlich der größeren präoperativen Risiken bei Frauen angepasst wurden. Das Team geht von zwei möglichen Ursachen aus. Entweder bietet der Eingriff für Frauen nicht die gleichen körperlichen Vorteile oder ihre verringerte Lebensqualität steht in einem weniger starken Zusammenhang mit der Gesundheit ihres Herzen. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Psychosomatic Medicine veröffentlicht.

Prä-Operative Unterschiede

Die leitende Wissenschaftlerin Barbara Phillips-Bute erklärte, dass Frauen mit Bypass-Operationen generell kränker, älter, eher allein lebend sind und über andere präoperative Unterschiede verfügten, die eine beeinträchtige Lebensqualität erklären sollten: "Nachdem alle diese Faktoren einbezogen wurden, blieb noch immer ein signifikanter Unterschied." Zur Untersuchung dieses geschlechtsspezifischen Unterschiedes nahmen an einem klinischen Versuch 280 PatientInnen, 96 Frauen und 184 Männer teil, die eine Bypass-Operation erhalten hatten.

Alle TeilnehmerInnen nahmen an Tests teil, die ihre Lebensqualität und den kognitiven Status vor dem Eingriff und ein Jahr danach feststellten. Bewertet wurden im Bereich der Lebensqualität der Alltag, die soziale Unterstützung, das generelle Gesundheitsempfinden, Depression und Angstgefühle. Die kognitiven Tests untersuchten das Kurzzeitgedächtnis, psychomotorische Fähigkeiten, Konzentration und Aufmerksamkeit. Zusätzlich wurden für die Analyse Charakteristiken wie Alter, Ausbildung, Ehestand, andere Krankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Rasse und die grundlegende Lebensqualität und kognitiven Fähigkeiten statistisch kontrolliert.

Die Patientinnen zeigten nach einem Jahr in verschiedenen Schlüsselbereichen der Lebensqualität deutlich schlechtere Ergebnisse. Die Frauen wiesen ein größeres Risiko in den Bereichen mentaler Schwierigkeiten und Angstgefühlen auf. Verbreiteter war auch die Wahrnehmung, dass ihre Fähigkeit den Alltag zu bewältigen nach der Operation abgenommen hatte. In vielen Bereichen, hatten die Frauen schlechtere Ausgangsbedingungen, schlechtere Ergebnisse und schlechtere Genesungsprofile als die Männer. Die Beeinträchtigungen der kognitiven Funktionen durch den Eingriff war bei Frauen und Männern ähnlich. (pte)