Plutarch-Zitat führte auf Spur
Der Epidemiologe John Marr von der Gesundheitsbehörde des US-Bundesstaates Virginia in Richmond und Charles Calisher von der Universität von Colorado in Fort Collins kamen über ein Zitat des griechischen Philosophen Plutarch auf die Spur des Erregers, der sich in diesem Sommer auch in den USA ausgebreitet hatte:
"Als Alexander die Tore Babylons erreichte, sah er über sich eine große Anzahl Raben fliegen, die sich gegenseitig hackten, und einige von diesen fielen tot zu seinen Füßen." Das West-Nil-Virus wird von Vögeln verbreitet und von Moskitos auf Menschen übertragen, für die es allerdings nur in Ausnahmefällen tödlich ist.
"West-Nil, 100 Prozent"
Die Wissenschafter nahmen an, dass diese Raben mit dem Virus infiziert waren und gaben diese Hypothese samt der bekannten Krankheitssymptome Alexander des Großen - Infektion der Atemwege, Leberbeschwerden, Ausschlag - in ein computergestütztes Diagnoseprogramm ein: "Die Antwort war West-Nil, 100 Prozent", zitiert "Nature" Calisher. Für die Sicherheit der Ergebnisse wollte er allerdings nicht bürgen.