Rieger war verantwortlicher Redakteur des christlich-sozialen Volksboten und ab 1920 Herausgeber des auflagenstarken populären Jahrbuches "Reimmichl-Kalender". Antisemitische Äußerungen des "Volksschriftstellers" finden sich in beiden Medien immer wieder: "Österreich ist eine Heimstätte des ungläubigsten Volkes - der Juden geworden" (1900), "wo die Juden die Mehrheit sind, schinden sie den Christen bis aufs Blut" (1904), "lieb ist dieses Vaterland . . . höchstens den Juden, die dem armen Staat den letzten Tropfen Blut abzapfen" (1921).
Erstmals kritisch beleuchtet wurde Reimmichls Antisemitismus schon 1986, vom Südtiroler Historiker Leopold Steurer in der Zeitschrift Sturzflüge. In den jetzt zur Feier verbreiteten Unterlagen ist der Rassismus kein Thema.