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Der Kärntner SPÖ-Chef Peter Ambrozy und SPÖ-Bundeschef Alfred Gusenbauer schießen sich am Kärntner Parteitag auf Haider ein.

Foto: APA/GERT EGGENBERGER
Klagenfurt - Die Kärntner SPÖ und die Bundesspitze der Partei haben sich am Samstag darauf eingeschworen, bei der Landtagswahl am 7. März 2004 die FPÖ als stärkste Partei abzulösen und mit Peter Ambrozy anstatt Jörg Haider (F) den Landeshauptmann zu stellen. "Ich will mit jeder Faser meines Herzens Landeshauptmann von Kärnten werden", sagte Ambrozy am Samstag bei einem Parteirat in Klagenfurt. SPÖ-Bundesvorsitzender Alfred Gusenbauer forderte mit Nachdruck, dass die stärkste Partei den Landeshauptmann stellen müsse.

"Geheimpakt" ÖVP und FPÖ

Gusenbauer nannte es eine "große Herausforderung für die SPÖ", bei den Landtagswahlen in Salzburg und Kärnten "der schwarz-blauen Bundesregierung einen Denkzettel zu verpassen". Allerdings gebe es einen "Geheimpakt" zwischen ÖVP und FPÖ, laut dem die ÖVP Haider auf jeden Fall wieder zum Landeshauptmann wählen würde, "egal wie das Wahlergebnis ausschaut". Gusenbauer: "Jede Stimme für die ÖVP ist gleichzeitig eine Stimme für Haider."

Haider als Hauptziel

Hauptziel der Angriffe Gusenbauers und Ambrozys war Landeshauptmann Haider. Gusenbauer warf ihm vor, die Macht vor die Interessen der Menschen zu stellen. Ambrozy beschuldigte Haider, die Interessen Kärntens "nachhaltig geschädigt" zu haben und verwies auf Haiders Besuche im Irak und in Libyen. Haider im Wahlkampf 1999 "Stimmenkauf mit Lüge" betrieben, da etwa der Kinderscheck nie im versprochenen Umfang realisiert worden sei.

Kandidatenliste beschlossen

In der Sitzung des Parteirates beschlossen die Delegierten einstimmig die zuvor vom Landesparteivorstand festgelegte Kandidatenliste für die Wahl am 7. März. Auffallend ist dabei, dass erstmals viele prominente Bürgermeister - auch Gerhard Mock von der Bezirksstadt St. Veit/Glan - auf wählbare Listenplätze gereiht wurden. Bei der Landtagswahl 1999 hatte die SPÖ mit 32,86 Prozent der Stimmen zwölf der insgesamt 36 Mandate erreicht. "So ein Ergebnis passiert uns nicht noch einmal", versicherte SPÖ-Landesgeschäftsführer Herbert Würschl.

FPÖ-Strutz: "SPÖ hat kein Konzept"

Mit den Worten "Die SPÖ-Kärnten mit ihrem Parteichef Peter Ambrozy hat außer Schimpfen und krank jammern kein Konzept und keine inhaltlichen Vorstellungen für Kärnten" reagierte der Kärntner FPÖ-Chef Martin Strutz auf die Angriffe der SPÖ. Ambrozy habe im Gegensatz zu Landeshauptmann Jörg Haider "noch keinen Schilling für Kärnten bewegt", sagte Strutz.

In einem Punkt sind sich FPÖ und SPÖ in Kärnten allerdings einig: Die stärkste Partei am Wahltag 7. März solle den Landeshauptmann stellen. Strutz: "Die FPÖ-Kärnten bekennt sich dazu, dass die stimmenstärkste Partei den Landeshauptmann stellen soll. Dies wird selbstverständlich die FPÖ und Landeshauptmann Jörg Haider sein", meinte der FP-Chef am Samstag in einer Aussendung. (APA)