
Knallfarben
machen die ganze Sache noch auffälliger: Mazda ist wieder da, und das mit Nachdruck. Der Mazda3, der Kompakte, so viel lässt sich nach zwei Testwochen mit dem Topmodell mit Ottomotor schon sagen, ist derzeit sicher der schärfste Konkurrent für den neuen VW Golf (der neue Opel Astra kommt erst im nächsten Jahr).

Mazda
verwendet ja seit einiger Zeit den - aus einem brasilianischen Capoeira-Kampflied gefladerten - Slogan "Zoom-zoom", um seine Autos und das Fahrgefühl damit zu bewerben. Ja, das ist etwas infantil. Aber die Japaner aus dem Ford-Reich schaffen es, die selbst gesteckten Ansprüche zu erfüllen.

Der Zweiliter-GTA,
den der STANDARD testweise gefahren ist, wirkt innen wie ein klassischer japanischer Gasslheizer, fast so ein Gerät, wie es in Filmen à la "2Fast2Furious" das einschlägige Publikum aufganseln soll.

Knallfarben
wie gesagt außen, Kanarigelb, Gewinnerblau, Geschwindigkeitsrot (die Übersetzungen der Originalfarbbezeichnungen), verlängerte Stoßfänger in ebendieser Knallfarbe, Seitenschweller, Spoiler, große Aluräder.

Innen:
Die Mazda-Designer sind große Ergonomen, die Knöpferllandschaft wirkt aufgeräumt wie selten in Autos.

Die Materialanmutung
- vor allem der Sitzbezüge - hat Äonensprünge gemacht im Vergleich zum Vorgänger 323, die Verarbeitung hat fernöstliche Qualität, ist also sehr gut.

Zum Fahren:
Der 150-PS-Motor ist eh spritzig, muss aber, wie bei den japanischen 16-V-Zweilitermaschinen so üblich, mit hohen Drehzahlen gefahren werden, damit etwas weitergeht. Durchzeugsfreudig ist er nicht gerade.

Und beim Anfahren
wirkt er gegen die drehmomentstarken modernen Diesel schon fad. Die 150 PS laut Papier lassen einfach mehr erwarten.

An den Antriebsrädern
macht sich dann aber bald Gezerre bemerkbar, elegantes Fahren ist das nicht. Der Mazda3 neigt prinzipiell zum Untersteuern, die elektronischen Traktionshilfen arbeiten aber einwandfrei, nicht selten hört man Bremsgeräusche vom inneren Hinterrad, die den Wagen wieder in die Spur ziehen.

Fazit:
Wegen der überkompletten Ausstattung zu einem attraktiven Preis und des großartigen Aussehens die Alternative zum Golf. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 28.11.2003)
Link
Mazda