London - Der radikale nordirische Protestantenpfarrer Ian Paisley (77) hat am Sonntag Hoffnungen auf einen Kompromiss in der festgefahrenen Nordirland-Situation gedämpft. In einem Interview der konservativen Zeitung "Sunday Telegraph" sagte der radikale Protestantenführer: "Ich habe die Zügel in der Hand. Aber ich brauche gar nichts zu tun. Ich muss überhaupt keine Lösungen oder Formeln vorlegen."

Keine Gespräche mit Sinn Fein

Paisley, ein entschiedener Gegner des Friedensabkommens, lehnt jede Zusammenarbeit mit der katholischen Partei Sinn Fein ab, die als politischer Arm der Terrororganisation IRA gilt. Seine Democratic Unionist Party (DUP) hatte bei der Wahl zum Regionalparlament am vergangenen Mittwoch 30 Sitze gewonnen und damit die gemäßigte Ulster Unionist Party (UUP) von David Trimble erstmals überflügelt.

Neuwahlen würden Patt nicht aufheben

Zu Anspielungen Trimbles, wonach es wegen der Pattsituation in Nordirland schon bald eine neue Wahl geben könnte, sagte Paisley: "Die Hoffnungen auf ein anderes Ergebnis sind umsonst. Die Botschaft der Bevölkerung wird dieselbe sein, ob in sechs Wochen oder in sechs Monaten."(APA/dpa)