Seoul - Nordkorea will sich einer Teilnahme Japans an den multinationalen Gesprächen über sein Atomprogramm widersetzen. Hintergrund ist die Befürchtung Pjöngjangs, Tokio könnte das Thema der von Nordkorea entführten Japaner ansprechen. Japan habe nicht die Qualifikation für die Sechs-Nationen-Gespräche, da Nordkorea Tokio nicht vertrauen könne, hieß es am Samstag in einem Bericht der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.

"Solange Japan mit Rückendeckung der USA versucht, das Thema der Entführungen bei der Sechser-Runde anzusprechen, werden wir niemals seine Beteiligung zulassen", wurde KCNA weiter von der südkoreanischen Agentur Yonhap zitiert. Es sei eine "unfreundliche" Absicht der USA gewesen, das Thema bereits bei der ersten Sechser-Runde angeschnitten zu haben.

Verschleppungen

Nordkorea hatte im vergangenen Jahr zugegeben, japanische Staatsbürger in den 70er und 80er Jahren verschleppt zu haben. Die Entführten wurden nach japanischen Angaben bei der Schulung nordkoreanischer Agenten eingesetzt. Nordkorea hatte fünf ehemals verschleppten Japanern die Rückkehr erlaubt.

Die ersten Gespräche unter Beteiligung der beiden Koreas, der USA, Chinas, Japans und Russlands über eine Einstellung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms waren Ende August in Peking ohne einen Durchbruch zu Ende gegangen. Die nächste Runde wird für Dezember erwartet. (APA/dpa)