Teheran - Der Streit um das iranische Atomprogramm schwelt offenbar weiter. Der Iran will nach eigenen Angaben im Rahmen seines Nuklearprogramms künftig genügend Brennstoff für mindestens einen von sieben geplanten Atomreaktoren anreichern. Teherans Entscheidung, die Uran-Anreicherung auszusetzen, sei freiwillig und befristet, betonte der Sekretär des iranischen Nationalen Sicherheitsrats, Hassan Rohani, am Samstag. Eine dauerhafte Einstellung stünde nicht zur Debatte.

Der Iran werde zudem alle Staaten "bestrafen" und von Aufträgen für den Bau seiner Atomanlagen ausschließen, die die von den USA geforderte Einschaltung des UNO-Sicherheitsrats unterstützten, sagte Rohani weiter. Am Mittwoch hatte der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in einer Resolution Teheran für seine Atompolitik gerügt, auf die Anrufung des Sicherheitsrates jedoch verzichtet. Während Teheran darauf besteht, sein Atomprogramm ausschließlich zu friedlichen Zwecken zu verfolgen, werfen die USA dem islamischen Land vor, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben.

Reaktor in Bau

Bis zum Jahr 2021 will die iranische Regierung mit den geplanten Atomreaktoren 6.000 Megawatt Strom herstellen. Einer der Reaktoren befindet sich bereits im Bau und soll Ende kommenden Jahres fertig gestellt sein.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums, Lou Fintor, wollte sich zu den Äußerungen Rohanis nicht direkt äußern. Er sagte lediglich in allgemeiner Form: "Wir erwarten, dass der Iran vollständig mit der Internationalen Atomenergiebehörde zusammenarbeitet." (APA/AP)