Wien - Frank Stronach hat sich am Samstag Nachmittag das meisterliche 5:1 seiner Austria gegen Admira im letzten Heimspiel des Jahres im Wiener Horr-Stadion nicht entgehen lassen. Ehe er am kommenden Wochenende nach Kanada zurückt kehrt zog er im APA-Interview eine positive Herbst-Bilanz.

Was sagen Sie zur Vorstellung Ihrer Mannschaft im letzten Spiel vor eigenem Publikum?

Stronach: "Das war heute speziell in der ersten Hälfte ein wirklich sehr gutes Spiel. Nach der Pause haben wir dann etwas nachgelassen. Kitzbichler war diesmal sehr stark, die anderen wie Rudi müssen aber auch eine Chance bekommen, spielen, Praxis sammeln."

Freut es Sie, dass die Austria erstmals in dieser Saison die Tabellenführung übernommen hat?

Stronach: "Es ist ja noch ein Spiel offen, aber ich bin zufrieden. Nur Meister zu werden ist jedoch nicht genug, wir haben höhere Ziele. Ich war und bin nie ganz zufrieden, auch wenn ich Bester bin. Wir wollen in die Champions League und 2004 im Europacup weiterkommen als heuer."

Austria hat in den jüngsten sechs Spielen 16 von möglichen 18 Punkten geholt, worauf führen Sie diese Steigerung zurück?

Stronach: "Jetzt ist durchgehende Harmonie in dieser Truppe, es gibt einen Dialog, wir können über alles sprechen. Dazu hat Michael Wagner, mit dem ich mehrmals Gespräche geführt habe, sehr viel beigetragen. Er hat seine Mätzchen abgelegt, ist ein Führer der Mannschaft geworden, wir haben wieder einen echten Kapitän."

Werden sie während der Winterpause quasi als Weihnachtsgeschenk Ihrem Verein wieder neue Spieler unter den Christbaum legen?

Stronach: "Normalerweise ist nichts Derartiges vorgesehen, unser derzeitiger Kader ist gut, es hat sich ein Gerippe herauskristallisiert. Wir haben keine Eile, vielleicht kommen im Laufe des nächsten Jahres der eine oder andere Neue. Und dazu beginnt die Akademie Früchte zu tragen, neun Mann aus Hollabrunn haben schon mit der Kampfmannschaft mittrainiert und der Eine oder Andere auch schon gespielt."

Und wie sehen Sie in Ihrer Eigenschaft als Bundesliga-Präsident den Spitzenfußball in unserem Land?

Stronach: "Die jetzige Entwicklung ist gut, die Strukturen stimmen und es werden Fortschritte gemacht. Die Vereine haben eine finanziell schwierige Zeit durchgemacht und waren gezwungen, junge Spieler einzusetzen. Da hat ein Umdenken eingesetzt, das erfreulich ist."