Paris - Eine Grippewelle hat am Wochenende im Großraum
Paris zu einem ärztlichen Versorgungsnotstand geführt. Wegen des
Ansturms auf die Krankenhäuser setzten die Behörden im Umland der
französischen Hauptstadt einen Notfallplan in Kraft, der die
Rückbeorderung von Ärzten und Krankenschwestern aus dem Urlaub
gestattet.
Schlechter Zustand des Gesundheitswesens
In einigen Hospitalen mussten Kranke sieben Stunden in der
Notaufnahme auf die Behandlung warten. Vor allem kranke Kinder, die
von ihren Eltern mit Grippesymptomen, Magen-Darm-Erkrankungen und
Lungenentzündungen eingeliefert wurden, hielten das medizinische
Personal auf Trab.
Die Behörden appellierten an Eltern, ihre Kinder zunächst von
Hausärzten untersuchen zu lassen. Kritiker sahen in dem Notstand
einen weiteren Beleg für den schlechten Zustand des französischen
Gesundheitswesens, der während der Hitzewelle im Sommer offenbar
geworden sei. Damals waren 15.000 Menschen, vor allem Alte und
chronisch Kranke, an hitzebedingten Symptomen gestorben. (APA)