"Außerdem holt sich der Finanzminister ja laufend Vorschüsse auf die Privatisierung", meinte der Manager, der ungenannt bleiben wollte. "Wenn sich Herr Grasser für 2003 noch einmal 60 Mio. Euro nimmt, ist das das Dreifache dessen, was im normalen Geschäft erwirtschaftet wird. Es ist ein alter Grundsatz, dass man den Kuchen nicht essen und behalten kann." 250 Mio. Euro hätte sich (inklusive der angekündigten Dividende 2003) der Fiskus seit dem Ende der Gemeinnützigkeit dann an Ausschüttungen geholt.
Eigenkapitalquote bei 16 Prozent
Der Gesamtschuldenstand der Bundeswohnbaugesellschaften beläuft sich nach den Angaben des Informanten auf 2 Mrd. Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei 16 Prozent. 1,75 Mrd. Euro Schulden bestünden aus verzinstem Fremdkapital.
Zum möglichen Verkaufspreis meinte der Informant, dass die in der vergangenen Woche aus dem Finanzministerium stammenden Schätzungen (400 bis 500 Mio. Euro) "schon hinkommen" könnten. "Vielleicht werden es 600 Mio. Euro, wenn es jemand unbedingt will."
Zahlenangaben aus der Opposition mit bis zu 3 Mrd. Euro seien politisch motiviert und "absurd", aber auch der noch bis vor kurzem kolportierte Betrag von einer Milliarde Euro sei "weit überzogen". Da ohnedies alles auf eine Verbriefung hinauszulaufen scheine, überlege man sich noch, ob man überhaupt mitbieten werde, meinte der Immobilienexperte.