Klagenfurt/Wien - Für Aufregung in den eigenen Reihen der SPÖ sorgt eine kürzlich erschienene die Standard.at-Zitrone (siehe Frauen als (Sex)Objekte ) über die sexistische Gestaltung der Internet-Homepage der Kärntner Stadtgemeinde Spittal/Drau.

In einem Offenen Brief an den Spittaler SPÖ-Bürgermeister Gerhard Köfer machten am Montag Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer und Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer das Stadtoberhaupt für die Gestaltung der Homepage verantwortlich. "Genosse Köfer" wird aufgefordert, den "plumpen Versuch, mit frauenfeindlichen Bildern zu punkten" umgehend von der Homepage zu entfernen. Dies widerum provozierte Köfer zu der zornigen Reaktion, Prammer möge sich doch um ihre "wichtigeren Aufgaben in der Frauenpolitik" kümmern.

Aus dem Protest-Brief

"Mit an Staunen grenzender Empörung haben wir den Bericht in der Online-Zeitung diestandard.at über den Homepageauftritt der Gemeinde Spittal a.d. Drau gelesen. Wir schließen uns vollinhaltlich der Kritik an dieser Homepage, für die du als Bürgermeister verantwortlich bist, an. Die Einstiegsseite deiner Homepage wird von Abbildungen dominiert, die wahrscheinlich in einen Pin-up-Kalender passen, nicht aber in den offiziellen Web-Auftritt einer Gemeinde. Mit dieser Darstellung werden die Frauen deiner Stadt zu Sexobjekten degradiert. Erste Proteste von Spittalerinnen, die sich gegen diesen Sexismus in Reinkultur verwehren, sind bereits bei den SPÖ-Frauen eingelangt."

Auch seien schon erste Proteste von Spittalerinnen, "die sich gegen diesen Sexismus in Reinkultur verwehren", bei den SPÖ-Frauen eingelangt.

Auf der Homepage sind Frauen zu sehen, etwa auf einem schweren Motorrad, ein Mountain-Bike tragend oder in Gesellschaft eines knorrigen und Ziehharmonika spielenden alten Bergbauern. Ein Bild zeigt eine Dame in Lederbekleidung.

Spittal wollte nur "sympathisch" wirken

Bürgermeister Köfer reagierte zornig auf die Reaktion der SPÖ-Bundesfrauenchefin. "Wenn Frau Prammer nichts anderes zu tun hat außer Homepages anzuschauen und realitätsfremde Briefe zu schreiben, dann hat sie ihren Job verfehlt", meinte er gegenüber der APA. Es gebe nämlich in der Frauenpolitik wahrlich anders zu tun, nämlich in erster Linie für Arbeitsplätze und gute Entlohnung zu sorgen.

Die von Prammer angeprangerte Homepage wird laut Köfer derzeit überarbeitet, beziehungsweise neu gestaltet. Man habe das ursprüngliche Ziel, auf "sympathische Art und Weise" Aufmerksamkeit für Spittal an der Drau zu erregen, erreicht. "Die Neugestaltung der Homepage hat aber mit Frau Prammer überhaupt nichts zu tun", das sei schon vorher in Auftrag gegeben worden, betonte der Bürgermeister. (APA/red)