Rom - Nach dem Aufsehen erregenden Austritt aus ihrer
Partei, der rechtsgerichteten italienischen Regierungspartei Alleanza
Nazionale (AN), macht sich die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini
politisch selbständig. Die 40-jährige Parlamentarierin bekundete am
Montag in einer Presseaussendung, sie habe eine neue
rechtsorientierte Partei mit dem Namen "Aktionsfreiheit" (Liberta'
d'azione) gegründet.
Skepsis
"Die Partei soll zum Anhaltspunkt für die viele bisherige
AN-Anhänger werden, die sich zu einem gemeinsamen politischen Kampf
bereit erklärt haben", sagte Mussolini. Die Gruppierung sei bereits
offiziell gegründet worden, ihre Strategie soll in den kommenden
Tagen bekannt gegeben werden, sagte die Parlamentarierin. Nachdem der
AN-Vorsitzende, Vize-Premier Gianfranco Fini, bei seiner Israel-Reise
vergangene Woche so drastisch die faschistische Vergangenheit der
Partei geleugnet habe, sei ein Verbleib in der Partei undenkbar,
sagte Mussolini
Der Beschluss Mussolinis, eine eigene Partei zu gründen, löste
skeptische Reaktionen in der AN aus, der zweitstärksten Partei im
Mitte-Rechts-Block von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. "Eine
Partei zu gründen ist keine einfache Sache", kommentierte etwa
Telekommunikationsminister Maurizio Gasparri, der zu Finis
Vertrauensmännern zählt. (APA)