Foto: metronet

Mit der Übernahme von Metronet, dem Anbieter von WiFi-Hotspots (drahtloser Internetzugang durch Wireless-Lan-Technologie), durch die österreichische T-Mobile (der WebStandard berichtete) bekommt der Ausbau von WiFi-Netzen eine neue Dynamik.

Konzernweite Strategie

Die heimische Übernahme sei Teil einer konzernweiten Strategie, erklärte T-Mobile-Sprecherin Manuela Bruck gegenüber dem STANDARD. Österreich spielt dabei eine Vorreiterrolle, denn mit Metronet ist die heimische T-Mobile einer der größten Wireless-Lan-Provider im Konzern geworden. Nur T-Mobile USA betreibt derzeit mehr WiFi-Hotspots, rund 1200 vor allem in US-Starbucks-Kaffeehäusern. In Österreich betreibt Metronet rund 300 Hotspots, eine der weltweit höchsten Dichten. Mit zunehmenden Engagement der handybetreiber bei WiFi lichtet sich die mögliche Zukunft der drahtlosen Technologie. Denn einerseits sind Hotspots schnell und billig zu installieren, andererseits aber fehlt ihnen die einheitliche Zugangsmöglichkeit von Handynetzen. Mit den Netzbetreibern kommt ein Partner ins Spiel, der Roaming aufbauen und der auch über geeignete Verrechnungsstrukturen verfügt. Beides ist eine Schwäche von WiFi-Netzen, die meist von lokalen Betreibern errichtet werden.

One ortet Vorzug

Bei One, das gleichfalls mit Metronet kooperiert und selbst eine Wireless-Lan-Tochter hat (eWave), sieht man in der Übernahme durch den Konkurrenten sogar einen Vorzug: Es sei eine "gute Idee" mit T-Mobile bei Infrastruktur zu kooperieren, "denn dann brauchen wir nicht zwei Infrastrukturen aufbauen", erklärt One-CEO Jörgen Bang-Jensen gegenüber dem Standard. Auch über die T-Mobile-Tochter Nidermayer habe man beim Vertrieb eine "gute und starke Kooperation". Die Mobilkom, deren kroatische Tochter auch als Wireless-Lan-Provider tätig ist, übt sich derzeit in Zurückhaltung; aus Konzernkreisen ist zu hören, dass A1 im Frühjahr 2004 eigene WiFi-Angebote auf den Markt bringen will.(Helmut Spudich, DER STANDARD, Printausgabe vom 2.1.2003)