Die Wiener ÖVP ließ am Montag mit einer neuen Idee für die ganztägige Betreuung an den Wiener Schulen aufhorchen: Bildungssprecher Walter Strobl kann sich in diesem Punkt eine Kooperation mit außerschulischen Organisationen vorstellen. Die Zusammenarbeit mit Sportorganisationen könne Synergieeffekte bringen, sagte er am Montag.

In Wien gebe es derzeit mit "Fit-Kids" ein erfolgreiches Modell zwischen Sport-Dachverbänden und Volksschulen. Strobl verwies auf ein Beispiel aus Deutschland: In Baden-Württemberg werden in Zusammenarbeit mit Sportverbänden Schüler ab 13 Jahren zu "Schülertutoren" ausgebildet. Damit würden, so Strobl, mehrere Ziele erreicht: Frühzeitige Übernahme von sozialer Verantwortung sowie eine positive Persönlichkeitsentwicklung. Auch die Verbände hätten Vorteile: Sie bekommen dadurch die Chance, künftige Übungsleiter für ihre Vereine zu rekrutieren.

"Ganztägige Aufgaben durch die Schule bedeuten nicht ein Fortschreiben herkömmlicher didaktischer Schulmodelle", so Strobl. Er will daher nicht nur Sportvereine für seine Kooperationsidee "einspannen". Ginge es nach dem Willen des Wiener VP-Bildungssprechers, wären Kooperationen auch mit anderen außerschulischen Einrichtungen wünschenswert - etwa mit sozialen Einrichtungen. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.12.2003)