Die rund 150 Mitarbeiter von Stage & Studio - Kameraleute, Cutter, Studiotechniker - drohten Montag schon nicht mehr weiterzuarbeiten. Ihnen wurden ihre Gehälter nach Informationen aus dem ORF am 1. Dezember nicht ausbezahlt. Auch das Weihnachtsgeld wäre zu diesem Datum fällig gewesen.
Geht "25", "Willkommen Österreich" oder "Starmania" das Licht aus? Der Kaufmännische Direktor des ORF, Alexander Wrabetz, wollte auf Anfrage des STANDARD nicht bestätigen, dass dadurch der Betrieb des ORF infrage gestellt ist. Indirekt bestätigt er jedoch: "Wir sind in Gesprächen mit der Firma darüber, wie der Betrieb fortgesetzt wird und wie die 150 Mitarbeiter zu ihrem Geld kommen."
ORF sprangt kurzfristig ein
Nach Informationen vom Küniglberg sprang der ORF Montag kurzfristig ein, um die Arbeitswilligkeit der Stage-Mitarbeiter und damit seinen Betrieb zu garantieren. Die Stage & Studio zu übernehmen habe man "nicht überlegt", sagt Wrabetz: "Es würde wenig dafür sprechen." Nach Einschätzung des ORF-Direktors ist das Zulieferunternehmen "im Kern gesund". Als eindeutiger Großkunde von Stage & Studio sollte er das beurteilen können.
Stage-Chef Karl Stagl war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er sei "dauernd in Sitzungen", hieß es. Stagl unterhält neben Stage & Studio laut Firmendatenbanken eine Reihe weitere Firmenbeteiligungen, darunter eine nach ihm benannte Personalbereitstellungsgesellschaft und die Außenwerbefirma contain:ad.
Bonität wird überprüft
Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) will Informationen über verzögerte Zahlungen insbesondere seit August nicht kommentieren. Auf Anfrage des STANDARD hieß es aber beim KSV, dass "die Bonität dieser Firma derzeit genau überprüft wird". Deshalb seien die entsprechenden Daten über Stage & Studio zur Zeit nicht abrufbar.