Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Video zeigt die tödlichen Schläge der Polizisten.

Foto: Reuters/Cincinnati Police Department-Handout
Der Tod eines 41-jährigen Schwarzen, der vor laufenden Kameras von weißen Polizisten geschlagen wurde, hat in der US-Großstadt Cincinatti (Ohio) Angst vor neuen Unruhen aufkommen lassen. Die Videoaufnahmen zeigen, wie die weißen Polizisten auf den schwergewichtigen Schwarzen einschlagen, auch als dieser schließlich zu Boden geht. Im April 2001 war es in Cincinnati zu dreitägigen gewalttätigen Rassenunruhen gekommen, nachdem weiße Polizisten einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen erschossen hatten.

Mit Schlagstöcken auf Mann eingeschlagen

In den Videoaufnahmen, die von einer Polizeikamera stammen und auch am Dienstag von den amerikanischen Fernsehsendern immer wieder gezeigt wurden, ist klar zu sehen, dass ein Beamter von dem 180 Kilogramm schweren Schwarzen angegriffen wird. Daraufhin schlugen zwei Beamten mit Schlagstöcken auf den Mann ein. Wenige Minuten nach dem Ende der Auseinandersetzung war der Mann dann tot.

Nach Angaben eines Gerichtsmediziners wurden in seinem Blut Spuren der Drogen Kokain und PCP gefunden. Dies könne sein aggressives Verhalten erklären, sagte ein Sprecher der Behörden nach Angaben der Zeitung "Cincinnati Enquirer". Zudem habe der Mann auch ein vergrößertes Herz gehabt.

Bürgermeister verteidigt Beamte

Bürgermeister Charlie Luken verteidigte die Beamten. Sie hätten in Selbstverteidigung gehandelt. "Was ich gesehen habe, ist wie ein 180 Kilogramm schwerer Mann einen Polizeibeamten in einer solchen gewalttätigen Weise angegriffen hat, dass das Leben des Beamten gefährdet war." Im Fernsehsender CNN sagte Luken: "Es ist nie schön, so etwas zu sehen, aber wenn Sie genau hinschauen, können Sie erkennen, dass die Beamten sehr darauf achten, den Mann nicht am Kopf zu treffen."

Schwarze Bürgerrechtler erklärten hingegen, der jüngste Vorfall zeige erneut, dass die Polizei in Cincinatti seit den Unruhen vor zweieinhalb Jahren nichts dazugelernt habe. Der schwarze Bürgerrechtler Calvert Smith erklärte, er sage nicht, dass der Mann unschuldig sei. Die Art des Polizeivorgehens werfe aber viele Fragen auf.

"Wie viele müssen noch sterben?"

Ein anderer schwarzer Bürgerrechtler, Nathaniel Livingston, äußerte sich deutlich schärfer: "Wie viele von unseren Leuten müssen noch sterben, bevor sich die Stadt entschließt, etwas zu unternehmen?" Vertreter der Behörden in Cincinnati wiesen dagegen darauf hin, dass die Stadt seit den letzten Unruhen mehrere Maßnahmen ergriffen habe, um im Zusammenleben der verschieden Rassen Spannungen zu vermeiden. (APA)