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Über den insolventen börsenotierten Handydienstleister EMTS hat das Handelsgericht Wien das Konkursverfahren bereits eröffnet, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV). Nun werde geprüft, ob Teilbereiche des Unternehmens - möglicherweise über einen Verkauf - am Leben erhalten werden könnten oder rasch die vollständige Liquidation des Unternehmens vorzunehmen sei.

EMTS war zuletzt nur mehr in den drei Ländern Italien, Deutschland und Spanien mit rund 460 Mitarbeiter tätig, die EMTS-Holding in Wien beschäftigte zwei Vorstände und eine Sekretärin.

Prüfungstagsatzung am 3. Februar

Auf Grund der Größe des Verfahrens will der KSV den Antrag auf Bestellung eines Gläubigerausschusses stellen. Als Anmeldefrist wurde der 20. Jänner 2004 gesetzt, die Prüfungstagsatzung ist für den 3. Februar 2004 anberaumt. Zum Masseverwalter wurde der Rechtsanwalt Georg Freimüller bestellt.

EMTS war trotz zuletzt positiver Betriebsergebnisse in den Konkurs geschlittert, weil Nettobandverbindlichkeiten in Höhe von 15,7 Mio. Euro nicht vereinbarungsgemäß bedient werden konnten. Das Unternehmen hatte nach dem Börsegang im Juni 2000 im Zuge einer exzessiven Expansion während der New Economy-Euphorie in zahlreichen europäischen Ländern Niederlassungen eröffnet bzw. Unternehmen zugekauft, was schließlich in zahlreiche Konkurse der diversen Tochterfirmen mündete. Dazu kamen die sich erhärtenden Vorwürfe wegen Bilanzmanipulationen durch das frühere EMTS-Management.(APA)