Feuchtbiotope und Sümpfe halten nämlich nach dem umfassenden Berechnungen der Forscher die Wärme besser als flache landwirtschaftlich bewirtschaftete Landstriche. Anhand von Computermodellen konnten die Wissenschaftler um Roger A. Pielke, Spezialist für atmosphärische Forschung an der Colorado State University, errechnen, wie sich die kalte Luft über der Halbinsel ausbreitet. Wären die Gebiete heute immer noch Feuchtbiotope, würde die Temperatur dort deutlich höher sein, so der Forscher. "Wir konnten eindeutig feststellen, dass die Feuchtgebiete wie ein Puffer gegen die kalten Temperaturen wirkten", so der Experte. Die natürliche Vegetation der ursprünglichen Biotope können die Wärme besser halten. Dadurch gibt es weniger Tage, an denen es friert.
Schäden durch plötzlichen Frost
Schuld an der Klimamisere im Sunshine-State waren die Siedler, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Bundesstaat kahl schlugen, hunderte Kilometer von Kanälen und Drainagen errichteten, damit die Landwirtschaft auch im südlichen klimatisch begünstigten Teil möglich wird. Doch in der Zwischenzeit wissen auch die Bauern in Süd-Florida, dass der Frost plötzlich und über Nacht kommen kann und dann Zuckerrohr, Tomaten, Paprika und Salat zerstört. Im Jänner 1997 hat ein einbrechender Frost Schäden von mehr als 300 Mio. Dollar verursacht. Seither ist der Frost immer wieder gekommen und jedes Mal betrugen die Schäden mehrere hundert Mio. Dollar.